Wirksamkeitsüberzeugungen, Selbstwirksamkeitsüberzeugungen

 

[engl. efficacy belief], [EM, KLI, KOG, PER, SOZ], selbstbezogene Kognition (Selbstkonzept) zur Einschätzung der eigenen Möglichkeit, Maßnahmen zur Verursachung von Konsequenzen auch realisieren zu können. Die generalisierte Überzeugung oder spezif. Erwartung (in best. Bereichen oder Situationen; Selbstwirksamkeitserwartung), mit dem eigenen Verhalten erwünschte Ergebnisse zu befördern, ist wesentliche Voraussetzung der Handlungsmotivation (Motivation) und daher eine Grundannahme kontrollpsychologischer Theorien (Erwartung-Wert-Theorien). Neben Kontingenzüberzeugungen («wenn-dann») stellen Wirksamkeitsüberzeugungen/ Selbstwirksamkeitsüberzeugungen («ich kann») einen Teil von Kontrollüberzeugungen dar. Als Selbstwirksamkeit ein Kernbegriff der von Bandura, 1977 begründeten Theorie zum sozialen Lernen, entstanden u. a. aus dem Konzept der Effektanzmotivation und Vorarbeiten Rotters (1967; Kontrollüberzeugungen, internale vs. externale Kontrolle) sowie Atkinsons (1957; Risikowahl-Modell). Begrifflich meist syn. verwendet, bez. Selbstwirksamkeit i. Ggs. zur eher bereichs- oder situationsspezif. Wirksamkeitsüberzeugungen/ Selbstwirksamkeitsüberzeugungen ein relativ stabiles persönlichkeitspsychol. Konstrukt, das sich durch wiederholte und generalisierte Lernerfahrung mit den eigenen Handlungsmöglichkeiten und -erfolgen (oder beim Modellernen) formt. Empir. hat das Konzept Anwendung u. a. in den Bereichen der Motivationsps. (Initiation und Aufrechterhalten von zielbezogenen Handlungen; Reaktanz), Päd. Ps. (Lernen, selbstgesteuertes, Gestaltung von Lernumgebungen), Arbeits- und Organisationsps. (Arbeitsmotivation und Arbeitsleistung), Gesundheitsps. (Kontrollüberzeugungen, gesundheitsbezogene) und der Klin. Ps. (Hilflosigkeit, gelernte/erlernte) gefunden. Es existieren psychol. Testverfahren zur Messung von Wirksamkeitsüberzeugungen/ Selbstwirksamkeitsüberzeugungen und Selbstwirksamkeitsüberzeugungen, die sich hinsichtlich ihres theoret. Hintergrundes, vor allem aber hinsichtlich der Bereichsspezifität der erhobenen Konstrukte unterscheiden. Bsp. sind die Skalen: Allgemeine Selbstwirksamkeitserwartung (SWE) von Schwarzer und Jerusalem (1995), der Fragebogen zu Kompetenz- und Kontrollüberzeugungen (FKK) von Krampen, die Skala zur Erfassung beruflicher Selbstwirksamkeitserwartungen (BSW-Skala) von Abele, Stief und Andrä (2000).

Referenzen und vertiefende Literatur

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