Werte

 

[EM, KOG, PER, SOZ], in der Form der indiv. Werthaltungen von Kluckhohn (1951) sind Werte def. als eine explizite oder implizite, für ein Individuum oder eine Gruppe charakteristische Konzeption des Wünschenswerten, die die Auswahl unter verfügbaren Handlungsarten (Handlung), -mitteln und -zielen (Ziele) beeinflusst. Diese häufig kritisierte Formulierung (Graumann & Willig, 1983) wird aber auch in der neueren Literatur nicht durch konsensfähigere Def. ersetzt (Rohan, 2000). I. d. R. werden Werte in der Ps. eher als Maßstab denn als Gut definiert. Die Erfassung von Werten erfolgt meist über Wertinventare (Rokeach, 1973, Inglehart, 1977, Schwartz, 1992). Vor allem die groß angelegten Studien von Schwartz und die internat. replizierbaren Wertedimensionen bestimmen Auswahl und Verfahren in der Werteforschung. Das durch Inglehart (1977) initiierte und in Dt. durch Klages (1988) fortgeführte Thema des Wertwandels – von materialistischen zu postmaterialistischen Wertevorstellungen – hat sich in dieser Schärfe zwar empirisch nicht bestätigen lassen, dennoch gibt es Belege für eine Werteverschiebung (Stengel, 2001). Die Kernthese Ingleharts, wonach es erhebliche Unterschiede zw. der Generation vor 1945 und der Nachkriegsgeneration gibt, da zum einen die Vorkriegs-und Kriegsgeneration bei materiellen Gütern erhebliche Defiziterlebnisse hat (Mangelhypothese), zum anderen die Nachfolgegeneration in Zeiten relativen Wohlstandes aufwuchs (Sozialisationshypothese), zeigt sich vor allem darin, dass best. materialistische Werte ihre Priorität verlieren, keineswegs aber vollst. aus dem Wertebewusstsein (Bewusstsein) verschwinden. Die Beziehung zw. Werten und Handlungen sind eher von theoretischem Interesse und lassen sich in empirischen Untersuchungen als gesicherte Ergebnisse kaum wiederfinden (Bardi & Schwartz, 2003). Das Erlernen von Werten und Normen (Normen, soziale) – als dem zentralen Thema der Sozialisationsforschung – bleibt als theoretisch und empirisch zu bewältigendes Problem eine Daueraufgabe mit interdisziplinärem Anspruch. In der kulturvergleichenden Ps. (kulturvergleichende Psychologie) und Sozialps. findet sich kaum eine Def. von Kultur, die ohne das Wertekonzept auskommt (Fiske et al., 1998). Werte, persönliche, Werte, sozial-interaktive Bedeutung.

Referenzen und vertiefende Literatur

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