visuelles Präferenzverfahren

 

[engl. visual preference paradigm], [DIA, EW, KOG], im visuellen Präferenzverfahren, das auf Beobachtungen von Fantz (1956) zurückgeht, werden einem Säugling simultan zwei versch. Reize für eine best. Zeit präsentiert (z. B. Vierfelderschachbrett sowie weißes Quadrat; Streifenmuster sowie homogene graue Fläche; leeres Oval sowie Oval mit Details einer Gesichtskonfiguration), und es wird die Beobachtungsdauer des Babys für die Reizalternativen gemessen. Auf diese Weise können spontane Präferenzen von Babys für visuelle Reize festgestellt werden, die sich in einer längeren Betrachtungsdauer manifestieren. Seit den Pionierstudien von Fantz ist bekannt, dass Babys strukturierte Stimuli Reizen ohne Struktur vorziehen. Die eingeschränkte Sehschärfe (Entwicklung, sensorische) sowie die niedrige Kontrastempfindlichkeit von Säuglingen in den ersten Lebensmonaten erlauben nur die Verwendung mäßig komplexer Reize. Die Präferenz für komplexere Reize nimmt mit fortschreitender Entwicklung zu. Ferner wird das visuelle Präferenzverfahren in Zusammenhang mit der Analyse des Gedächtnisses von präverbalen Kindern benutzt. Zunächst wird ein einziger visueller Reiz, entweder für eine festgesetzte Zeit oder bis eine best. Betrachtungsdauer indiv. erreicht ist, gezeigt. Daran anschließend wird der nun vertraute, erste Reiz mit einem zweiten, neuen Reiz meist in zwei Durchgängen kurzzeitig simultan präsentiert und es wird die Betrachtungsdauer für den vertrauten und neuen Reiz gemessen. Längere Betrachtungszeiten für den neuen Reiz werden als Hinweis auf das Wiedererkennen des alten Reizes angesehen, wobei von einer Neuigkeitspräferenz von Babys ausgegangen wird. Vergleichbare Betrachtungszeiten für den neuen und den alten Reiz werden demgegenüber als Hinweis für Vergessen angesehen. Säuglingsforschung.

Referenzen und vertiefende Literatur

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