Vertrauen

 

[engl. trust], [AO, SOZ, WIR], bez. eine spezif. Beziehungsqualität zw. einem Vertrauensgeber und einem Vertrauensobjekt (Kommunikation). Im Falle des generalisierten Vertrauens geht es um die verallgemeinerte Bereitschaft, einer Person zu vertrauen, im Falle des interpersonalen Vertrauens bezieht sich Vertrauen auf eine konkrete Person, beim Systemvertrauen auf Organisationen oder Institutionen. Gemeinsam ist den vielfältigen Def., dass Vertrauen eine mit pos. Zukunftserwartung verbundene Vorleistung des Vertrauensgebers ist, die persönliche Verletzbarkeit und das Eingehen indiv. oder kollektiver Risiken impliziert, da neg. Konsequenzen resultieren können. Durch Verzicht auf Kontrolle erweitern sich Handlungsoptionen des Vertrauensgebers. Im arbeits- und organisationspsychol. Kontext wird Vertrauen sowohl als Voraussetzung, v. a. aber auch als Resultat gelingender Kooperation betrachtet. Krisen des Vertrauens resultieren aus Enttäuschungen (oftmals impliziter) Erwartungen des Vertrauensgebers [engl. trustor] durch den Vertrauensempfänger [engl. trustee]. Auf der Systemebene kann Vertrauen in die Krise geraten, wenn Erwartungen an die Institution im Hinblick auf Prozesse oder Produkte (Fairness, Qualität, Zuverlässigkeit etc.) enttäuscht werden. Der Principal-Agent-Ansatz thematisiert die Erfordernis, dass Unternehmenseigner angesichts von Informationsasymmetrien Vertrauen gegenüber ihren (leitenden) Mitarbeitenden aufbauen müssen. In Netzwerken, virtuellen Unternehmen oder in der zw.betrieblichen Kooperation wird Vertrauen als ein zentraler Regulationsmechanismus gesehen. Damit wird Vertrauen für die Gestaltung von Führungsbeziehungen (Führung) wichtig. In den Arbeitswelten des 21. Jhd. kann sich Vertrauen immer weniger aus Vertrautheit entwickeln, v. a. wenn Teams global und/oder virtuell kooperieren. Das Konzept des «flüchtigen» Vertrauens thematisiert entspr. Herausforderungen. Methodolog. ist die Forschung zu Vertrauen geprägt vom Paradigma der Spieltheorie, der exp. Kleingruppenforschung sowie Fragebogenstudien. Qual. Feldforschungen sind eher selten zu finden.

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