Urteilsbildung, Dimensionen

 

[engl. dimensions of social judgment], [KOG, SOZ], Urteile über soziale Sachverhalte (Personen, Selbst, Gruppen, Kulturen, Stereotype, etc.) können auf versch. inhaltliche Dimensionen zurückgeführt werden. Dimensionen meint hierbei unterscheidbare Inhaltsbereiche, auf denen einzelne Inhalte, z. B. Eigenschaftsbegriffe (Eigenschaften), unterschiedlich stark laden. Eine klassische Studie hierzu stammt von Rosenberg et al. (1968), die eine multidimensionale Skalierung von Eigenschaftsbegriffen vorgenommen haben und als inhaltliche Dimensionen «intellektuell gut versus schlecht» (z. B. «intelligent», «dumm») und «sozial gut versus schlecht» (z. B. «zuverlässig», «aggressiv») fanden. Urteile mittels Eigenschaftsbegriffen lassen sich also sowohl auf der kognitiven Dimension als auch auf der sozialen Dimension abgeben. Ähnliche inhaltliche Differenzierungen wurden auch mittels anderer Methoden (z. B. Faktorenanalyse) gefunden. Während die beiden Basisdimensionen von versch. Autoren inhaltlich relativ ähnlich beschrieben werden, unterscheidet sich die Begrifflichkeit teilweise deutlich (Abele et al., 2008). Neben der obigen Beschreibung wird auch von Kompetenz- versus Moralitäts- bzw. Warmherzigkeitsdimension gesprochen, von Instrumentalität versus Expressivität, von Macht versus Bindung oder von Maskulinität versus Femininität. Bei der Beurteilung anderer Personen spielt meist die zweitgenannte Dimension («sozial gut» vs. «schlecht» bzw. Moralität, Warmherzigkeit, Expressivität oder Femininität) eine größere Rolle. So hat bereits Asch (1946) gezeigt, dass die Eigenschaft «warmherzig» den Gesamteindruck über eine andere Person entscheidend prägt (Halo-Effekt).

Referenzen und vertiefende Literatur

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