Überzeugtheitsfehler
[engl. belief bias], kognitiver Fehler der beschreibt, dass die Stärke der eigenen Überzeugtheit bzgl. der Richtigkeit einer Aussage die Einschätzung der logischen Eindeutigkeit einer Aussage beeinflusst. So werden die logischen Argumente in Aussagen, die der eigenen Überzeugung widersprechen, eher in Zweifel gezogen. Korrespondiert eine Aussage inhaltlich zu der eigenen Überzeugung, so wird die Aussage eher unhinterfragt als logisch korrekt gewertet. Wird bspw. auf Basis einer Korrelationsstudie berichtet, dass in einer best. Bevölkerungsgruppe vermehrt neg. Verhaltensweisen beobachtet werden, so wird dieser Korrelationsbefund von Menschen, die diese Gruppe neg. diskriminiert, eher als logisch hinreichender Nachweis der «moralischen Unterlegenheit» der Gruppe akzeptiert. Menschen mit nicht neg. diskriminerender Einstellung, werden – meth. korrekt – den Korrelationsbefund nicht als Nachweis eines kausalen Zusammenhangs (Kausalitätswahrnehmung) akzeptieren, und bspw. darauf hinweisen, dass potentiell konfundierende Variablen (interne Validität, Bedrohungen für die) eine kausale Interpretation unzulässig machen.