Übergangsphänomen, Übergangsobjekt

 

[KLI], das Konzept des Übergangsobjekt geht auf den engl. Psychoanalytiker Donald W. Winnicott zurück und beschreibt den ersten Nicht-Ich-Besitz des Säuglings. Winnicott verortet das Auftreten des Übergangsobjekts zw. dem vierten und zwölften Lebensmonat. Ab dem vierten Lebensmonat verliert der Säugling zunehmend sein frühkindliches Omnipotenzgefühl und fängt an, die Mutter als ein eigenständiges, äußeres Objekt zu erkennen. Um die damit verbundenen Verlustgefühle erträglich zu machen, entwickelt der Säugling spezif. Ersatzhandlungen. Winnicott nennt diese ritualisierten Verhaltensweisen, die der Säugling zur Abwehr gegen Ängste einsetzt und mit deren Hilfe er sich von dem Druck entlastet, innere und äußere Realität zunehmend differenzieren und aufeinander beziehen zu müssen, Übergangsphänomen. Sie stellen eine Art Zw.bereich zw. Innen- und Außenwelt dar und helfen dem Säugling, eine Beziehung zur obj. Welt aufzubauen. Ein bes. wichtiges Übergangsphänomen stellt das Übergangsobjekt dar. Es ist i. d. R. ein spezif. Gegenstand, den das Kleinkind lutscht, liebkost aber auch traktiert und verändert und immer in der Nähe haben möchte. Häufige Bsp. sind Teddybären, Kopfkissen oder Schmusedecken. Seine herausgehobene Relevanz gewinnt das Übergangsobjekt dadurch, dass es dem Säugling hilft, die wachsende und sich entfaltende innere Realität aufrechtzuerhalten und von der äußeren Realität zu unterscheiden. Das Kleinkind beansprucht alle Rechte gegenüber diesem Objekt und setzt es sowohl seiner Liebe als auch seinem Hass aus. Mit zunehmendem Alter entzieht der Säugling dem Übergangsobjekt normalerweise die Wertigkeit, dabei gerät es selten komplett in Vergessenheit. Es wird weder verinnerlicht, noch unterliegt es der Verdrängung. Unter psychoanalytischer Perspektive wird das Konzept des Übergangsobjekts mit einigen Psychopathologien wie Sucht, Fetischismus oder Pseudologica fantastica und Kleptomanie in Verbindung gesetzt.

Referenzen und vertiefende Literatur

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