Theorie der sozialen Informationsverarbeitung
[engl. Social Information Processing Theory], Walther, 1992, [MD, SOZ], ist eine Theorie der computervermittelte Kommunikation = c.K.). I. Ggs. zum Reduced-Social-Cues-Ansatz geht die Theorie davon aus, dass c.K. nicht generell defizitär im Vergleich zur Face-to-Face-Kommunikation ist. Zwischenmenschliche Informationen können auch bei textbasierter Kommunikation vermittelt werden, indem die Kommunikationspartner best. Strategien nutzen. Bspw. werden Emoticons oder Akronyme verwendet, um fehlende Mimik bzw. spontane Äußerungen zu ersetzen. Voraussetzungen für eine gelungene sozioemotionale Kommunikation sind das Vorhandensein ausreichender Zeit und die Erwartung zukünftiger Kontakte (Walther, 1996). Nach Walther (2007) kann es durch die Anonymität (SIDE-Modell) der c.K. dazu kommen, dass persönliche Aspekte sogar stärker betont werden als in der Face-to-Face-Kommunikation. Eine solche Überattribution (Attribuierung) findet bspw. statt, wenn von einer unfreundlichen E-Mail auf den unfreundlichen Charakter des Absenders geschlossen wird. Aufgrund dieser erhöhten Betonung persönlicher Eigenschaften bei anonymer c.K. spricht Walther auch von hyperpersonaler Kommunikation.