Testökonomie

 

[engl. test efficiency], [DIA], Wirtschaftlichkeit eines Tests. Die Testökonomie bestimmt sich durch das Verhältnis der Kosten eines Tests zum Nutzen der Erkenntnisse. Kosten und Nutzen betreffen, wenn auch in unterschiedlicher Weise, sowohl Auftraggeber als auch Testleitung und Testpersonen. I. d. R. stimmen diese Personengruppen in ihrem Interesse überein, die Kosten für eine Testung gering bzw. angemessen zu halten. Die Kosten eines Tests werden im Wesentlichen durch zwei Faktoren bestimmt, den finanziellen und den zeitlichen Aufwand. Der finanzielle Aufwand eines Tests ergibt sich hauptsächlich aus der Beschaffung des Tests sowie dem Verbrauch des Testmaterials. Bei computergestütztem Testen entstehen Kosten durch die Beschaffung von Hard- und Software sowie durch anfallende Lizenzgebühren für die Testanwendung. Der zeitliche Aufwand eines Tests ergibt sich aus der Zeit der Testvorbereitung, Testdurchführung, Testauswertung, Testinterpretation und Ergebnisrückmeldung. Bei der Testökonomie handelt es sich um ein Testgütekriterium (Gütekriterien) zur Beurteilung psychol.-diagn. Testverfahren, das zu den Nebengütekriterien gezählt wird. Nebengütekriterien sind erstrebenswerte, aber nicht notwendige Kriterien eines Tests. Den Hauptgütekriterien Objektivität, Reliabilität und Validität dagegen muss ein Test zur Sicherung seiner Qualität notwendigerweise genügen. Haupt- und Nebengütekriterien sind wechselseitig miteinander verknüpft, z. B. lassen sich Kosten oftmals nicht beliebig reduzieren, ohne dass Gütekriterien wie Objektivität und Reliabilität darunter leiden. Allg. erfüllt ein Test das Gütekriterium der Testökonomie, wenn er, gemessen am diagn. Erkenntnisgewinn, relativ wenig Ressourcen wie Zeit, Geld oder andere Formen beansprucht (Moosbrugger & Kelava, 2012). Im Optimalfall sollte ein Test also einen hohen Erkenntnisgewinn bei gleichzeitig geringer finanzieller und zeitlicher Ressourcenbeanspruchung erzielen. I. d. S. ist die Testökonomie häufig nur im Vergleich mit anderen Tests zu beurteilen, die dasselbe Konstrukt erfassen. Computergestützte Tests erfüllen das Kriterium der Testökonomie meist leichter als herkömmliche Papier-Bleistift-Tests, da Durchführung, Auswertung sowie ggf. Interpretation und Ergebnisrückmeldung automatisiert erfolgen. Insbes. kann auch das adaptive Testen einen wichtigen Beitrag zur ökonomischen Erkenntnisgewinnung leisten, da hierbei nur diejenigen Aufgaben von der Testperson bearbeitet werden, die den größten diagn. Informationsgewinn bzgl. der indiv. Ausprägung des zu messenden Merkmals liefern. Damit vereint das adaptive Testen die Merkmale der Testökonomie: hoher Erkenntnisgewinn bei vgl.weise geringer Ressourcenbeanspruchung.

Referenzen und vertiefende Literatur

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