Tendenz zur Mitte
(T.) [engl. error of central tendency], [FSE, SOZ], systemat. Beobachtungsfehler oder response set bei Beurteilungen (z. B. mittels Likert-Skala, visuelle Analogskala), wenn eine Person dazu tendiert, unerwartet häufig die mittleren oder neutralen Antwortkategorien oder -bereiche zu wählen. Ursachen können u. a. Unsicherheit, geringe Offenheit, mangelnde Motivation oder mangelnde Aufmerksamkeit sein. Rost et al. (1999) konnten zeigen, wie mittels des ordinalen Rasch-Modells der unerwartet häufige Gebrauch der Mittelkategorie bei Unsicherheit der antwortenden Person die psychometr. Qualität der Antwortskalen beeinträchtigen kann. Vgl. Tendenz zu Extremwerten.