symbolischer Interaktionismus

 

[engl. symbolic interactionism; gr. σύμβολον (symbolon) Erkennungs(merkmal), lat. inter zwischen, agere handeln], [PHI, SOZ], baut im Prinzip auf einem analogen Wirklichkeitsverständnis auf wie der Ethnomethodologie. Es wird die Annahme zugrunde gelegt, dass die Menschen ihre soz. Wirklichkeit erst im Zuge ihrer Interaktion miteinander sinnhaft konstruieren, dass also keine objektive Wirklichkeit außerhalb dieser Interaktionen existiert. Harold Garfinkel nutzte in diesem Zusammenhang auch den Begriff der Vollzugswirklichkeit (vgl. Bergmann, 1988, Kurseinheit 1), um deutlich zu machen, dass es jenseits eines konkreten interaktiven Vollzugs von Wirklichkeit keine Wirklichkeit gibt, und dass, wenn ein anderer Vollzug von Wirklichkeit vollzogen wird, sich eine andere Wirklichkeit ergibt (Sozialkonstruktivismus). Die Interaktionen sind aber durch symbolische Kodifizierungen vermittelt und basieren in erster Linie auf konventionalisierten Interaktionsformen, Sprachhandlungen, Gesten, Ritualen und anderen Symbolisierungen. Der symbolische Interaktionismus leugnet damit also auch nicht – was immer wieder als Kritik an ihm vorgebracht wird – soz. Strukturen, die Menschen in ihren Interaktionen anleiten (Koob, 2007); diese determinieren die soz. Akteure allerdings nicht.

Referenzen und vertiefende Literatur

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