Stimulus-Response- und Stimulus-Organism-Response-Modelle

 

[engl.] Reiz-Reaktions-/ Reiz-Organismus-Reaktionsmodell, [KOG, MD], als Stimulus-Response-Modell bezeichnet die Medienwirkungsforschung Konzepte aus der Frühphase der Medienwirkungsforschung zu Beginn des 20. Jdh., die zumeist von linearen Wirkungen von Medieninhalten ausgehen. Die häufig monokausale Wirkungsannahme geht von einer direkten Übertragung von Bedeutungen vom Sender auf den Empfänger aus, was diesen Ansätzen in der Folge auch die Bezeichnungen Bullet Theories, Transmission Belt Models oder Hypodermic Needle Models einbrachte. Dieses «Beschießen» eines Rezipienten mit den Absichten eines Kommunikators findet in der Diskussion der 1920er-Jahre vor allem vor dem Hintergrund der Erfahrungen des Ersten Weltkrieges und der hiermit einhergehenden nachrichtendienstlichen Kriegsführung Beachtung. Diese frühe Propagandaforschung stützt sich allerdings nicht auf empirische Ergebnisse, sondern formuliert allg. Annahmen zur Beeinflussbarkeit der menschlichen Persönlichkeit im Umfeld der Massenpsychologie sowie des frühen Behaviorismus. Durch H. D. Lasswell (1927) findet eine systematische Analyse der Propagandatechniken des Ersten Weltkrieges statt, allerdings generiert Lasswell selbst nur Wirkungshypothesen, die er aus der Analyse des Propagandamaterials ableitet. Ebenfalls in den 1920er-Jahren erscheint R.S. Woodworths Einführungswerk in die Ps., das lineare Stimulus-Response-Modell vor dem Hintergrund neobehavioristischer Ansätze (Neo-Behaviorismus) hinterfragt und den menschlichen Organismus als Mediator integriert (Stimulus-Organism-Response-Modell). Die Integration des Mediennutzers in das Stimulus-Response-Modell vollzieht sich in der Folge bis in die späten 1940er-Jahre. Als wichtige Vertreter einer empirischen Stimulus-Organism-Response-Modell-basierten Medienforschung gelten P.F. Lazarsfelds und H. Herzogs Untersuchungen i. R. des Radio-Projekts zur Wirkung des neuen Mediums Hörfunk sowie C.I. Hovlands Yale-Ansatz zur Einstellungsänderung zur Erfassung der Wirkung persuasiver Kommunikationsangebote (Einstellungsänderung).

Referenzen und vertiefende Literatur

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