Software-Ergonomie

 

[engl. software ergonomics], [AO, MD], Software-Ergonomie ist ein interdisziplinär angelegtes Spezialgebiet der Ergonomie, an dem im Wesentlichen Informatik und Arbeitswissenschaft einschließlich Ps. beteiligt sind. I. w. S. richtet sich die Software-Ergonomie auf die menschengerechte Gestaltung der Interaktion zw. Mensch und Computer unter Berücksichtigung von Nutzer- und Aufgabencharakteristika. Die Gestaltung berücksichtigt nicht nur die sog. Schnittstelle zw. Mensch und Computer (syn. Dialogschnittstelle; Mensch-Computer-Interaktion) sowie der erforderlichen Ein- und Ausgabeformen, sondern auch organisatorische und soziale Randbedingungen. Als softwareergonomisches Gestaltungskonzept kommt dem Begriff der Gebrauchstauglichkeit (engl. usability) ein hoher Stellenwert zu. Gebrauchstauglichkeit bezeichnet das Ausmaß, in dem Software – unter Berücksichtigung des Nutzungskontextes – die effektive, effiziente und für den Nutzer zufriedenstellende Zielerreichung ermöglicht (ISO 9241-11 1999). Das Ziel der Software-Ergonomie, sowohl eine nutzer- als auch aufgabengerechte Gestaltung von Software zu leisten, stellt bes. Anforderungen an Methoden der Arbeits- und Anforderungsanalyseanalyse (Aufgabenanalyse und Tätigkeitsanalyse), Gestaltung und Evaluation.

Für die Gestaltung von Software-Systemen hat sich der Versuch, aus allgemeinps. Theorien und Modellen konkrete Gestaltungskonzepte abzuleiten, bisher eher als begrenzt erwiesen. Konzepte aus der (kogn.) Ps. (Kognition) spielen im Bereich der Software-Ergonomie aber bis heute eine bedeutende Rolle. Darüber hinaus wurden schon früh Entwicklungsmodelle formuliert, die die Nutzer i. R. iterativer Entwicklungsmodelle (Gould, 1988, Nielsen, 1994, ISO 13407 1999) aktiv an der Systemgestaltung beteiligen (user-centered design, Karat, 1997), um eine bestmögliche Anpassung an personale und situationale Anforderungen, die den Nutzungskontext charakterisieren, zu erreichen. Hierbei spielen insbes. Evaluationsmethoden eine wichtige Rolle, mithilfe derer sich prototypische Gestaltungslösungen bereits im Entwicklungsprozess bewerten und schrittweise optimieren lassen (Gediga et al., 2002). Computergestützte Arbeitssysteme mit komplexer Software haben sich in Industrie und Verwaltungen generell durchgesetzt. Für die Umsetzung softwareergonomischer Gestaltungsgrundsätze wie z. B. des Konzepts der Gebrauchstauglichkeit (Usability, s. ISO 9241) spielt deren Konkretisierung z. B. in Form anerkannter Normen und Standards eine wichtige Rolle.

Referenzen und vertiefende Literatur

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