Selg, Herbert

 

(1935–2017), [HIS, EM, EW, PER], wurde in Oberhausen als sechstes Kind eines Hüttenarbeiters geb. Zu seinen Kindheitserlebnissen zählten die Reichspogromnacht, nächtliche Fliegerangriffe und der Tod zweier Geschwister im Krieg. Selg machte nach der Mittleren Reife eine Ausbildung als Technischer Zeichner, holte das Abitur nach und studierte in Bonn Ps. Nach der Promotion 1962 und kurzer Tätigkeit beim Technischen Überwachungsverein München arbeitete er an den Universitäten in Göttingen und Freiburg. Er habilitierte sich 1967 mit einer Schrift über die Diagnostik der Aggressivität (Selg, 1968). 1968 folgte er einem Ruf an die Kant-Hochschule in Braunschweig. 1972–1975 lehrte er als Prof. an der FU in Berlin, danach bis zur Emeritierung im Jahr 2000 in Bamberg. Die Hauptarbeitsgebiete von Selg waren AggressivitätSexualität und deren Schnittmenge in der Pornographie und in der sexuellen Misshandlung von Kindern (sexueller Missbrauch). Herbert Selg hat ferner diagn. Verfahren entwickelt (u. a. Fahrenberg & Selg, 1970) und sich früh mit der Verhaltenstherapie auseinandergesetzt. Er gehörte dem Bamberger Forschungsschwerpunkt Familienforschung an. Bekannt wurde Selg auch durch seine Lehrbücher zu Ps., Aggression, Verhaltensmodifikation und zu Forschungsmethoden der Ps. Kritisch hat er sich u. a. mit Sigmund Freud und Konrad Lorenz auseinandergesetzt. Selg war ehrenamtlich als Jugendschöffe und in mehreren karitativen Organisationen tätig. 1995 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Referenzen und vertiefende Literatur

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