Screening

 

[engl. to screen durchsieben], [DIA, GES, KLI], bezeichnet eine standardisierte und ökonomische Reihenuntersuchung einer großen Anzahl augenscheinlich unauffälliger Personen unter Risiko, eine best. Störung zu entwickeln, mit dem Ziel, bereits in der symptomfreien, präklinischen Phase biol. oder psychol. Marker der Störung zu identifizieren und den Zeitvorteil bis zur symptombasierten Diagnose [engl. lead time Vorlaufzeit] zur Abwehr der Störung oder zur Minderung ihrer Folgen zu nutzen. Ein Screening ist i. d. R. ein Schnelltest und ersetzt keine Diagnose, sondern stößt sie an. Bsp.: Im med. Kontext führt ein positives Karzinom-Screening zu einer Diagnosestellung mit Biopsie und im Bestätigungsfall zu einer Tumorsektion noch vor Metastasierung; im ps. Kontext führt ein Screening zu Vorläuferfertigkeiten im positiven Fall zu einer vollst. Leistungsdiagnostik und im Bestätigungsfall zu einer Frühförderung vor Schuleintritt. Liegen sowohl Screening-Befunde als auch Diagnosen vor, kann eine Vierfeldertafel als Klassifikationsmatrix gebildet werden: Für Richtig-Positive RP [Richtig-Negative RN] stimmen Screener-Markierung und tatsächlicher Zustand überein, bei Falsch-Positiven FP markiert das Screening gesunde Pbn zu Unrecht als auffällig, bei Falsch-Negativen FN werden tatsächlich Kranke als unauffälig ausgewiesen. Beide Fehlklassifikationen führen zu unerwünschten Folgen des Screenings (psych. Belastung, unnötige Diagnostik, Falschbehandlung bzw. Ausbleiben notwendiger Diagnostik und Therapie). Die Screener-Güte wird durch Quotierung korrekter Screener-Markierungen an versch. Bezugsmengen ermittelt (Diagnose: Sensitivität und Spezifität; Screener-Befund: positiv prädiktiver Wert, negativ prädiktiver Wert). Die Treffer-Rate eines Screenings ist u. a. abhängig von der Prävalenz der Störung, der Validität des Tests und der Strenge des Messwerts (cut-off point, cutting score), ab dem das Screening eine Positiv-Markierung vornimmt (Taylor-Russell-Tabellen). Epidemiologie.

Referenzen und vertiefende Literatur

Die Literaturverweise stehen Ihnen nur mit der Premium-Version zur Verfügung.

Datenschutzeinstellungen

Wir verwenden Cookies und Analysetools, um die Sicherheit und den Betrieb sowie die Benutzerfreundlichkeit unserer Website sicherzustellen und zu verbessern. Weitere informationen finden Sie unter Datenschutz. Da wir Ihr Recht auf Datenschutz respektieren, können Sie unter „Einstellungen” selbst entscheiden, welche Cookie-Kategorien Sie zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass Ihnen durch das Blockieren einiger Cookies möglicherweise nicht mehr alle Funktionalitäten der Website vollumfänglich zur Verfügung stehen.