Schema

 

[engl. schema; gr. σχήμα (schema) Gestalt, Form, Haltung], Mehrzahl Schemata; syn. Form, Muster, vereinfachte anschauliche Darstellung, Gerüst, Entwurf, Plan. (1) Die Vereinfachung durch Abstraktion vom Individuellen und Unwesentlichen sowie (2) die Betonung der Beziehungen zw. (auswechselbaren) Teilen, also der Struktur von Sachverhalten.

[KOG], Kognitives Schema bez. abstrakte Wissensrepräsentationen oder -strukturen (Anderson & Pearson, 1984). Der Def. von kogn. Schemata nach Bartlett (1932) liegt die Auffassung zugrunde, dass sämtliche Objekte, Situationen, Ereignisse oder Handlungen vom Individuum mental erfasst und so verarbeitet werden, dass ihre einzelnen Komponenten kogn. als zus.hängendes Konzept abgebildet werden. Wichtig ist dabei, dass die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Wissenseinheiten spezifiziert werden. Kogn. Schemata sind demnach kogn. Strukturen und Prozesse, die dem menschlichen Wissen und Können zugrunde liegen (Brewer & Nakamura, 1984; Wissen, Wissensdiagnostik). Kogn. Schemata können auf unterschiedlichen Abstraktionsebenen repräsentiert werden (z. B. konkrete Objekte oder abstrakte Zusammenhänge), sie weisen Leerstellen auf, die durch unterschiedliche Variablen besetzt werden können, und können ineinander eingebettet sein. Darüber hinaus haben kogn. Schemata eine Prozesskomponente, da sie durch Erfahrungen aktiv erworben und in versch. Situationen angewendet werden. Des Weiteren sind kogn. Schemata Wahrnehmungsinstrumente, deren Instanziierung darauf abzielt, bestmöglich mit den Informationen übereinzustimmen, die verarbeitet werden müssen, um Verstehen zu ermöglichen. Damit lenken kogn. Schemata bei der Wahrnehmung die Aufmerksamkeit und unterstützen die Integration und Erinnerung von Wissen. Am Erwerb und der Veränderung von Schemata sind nach Rumelhart (1980) die folg. Prozesse beteiligt: (1) Wissenszuwachs [engl. accretion], (2) Feinabstimmung [engl. tuning] und (3) Umstrukturierung [engl. restructuring]. Beim Wissenszuwachs wird das bereits erworbene Schema nicht verändert, sondern die bestehenden Leerstellen mit zusätzlichen Informationen angereichert. Die Feinabstimmung besteht aus einer aktuellen Modifikation oder Weiterentwicklung eines existierenden Schemas durch strukturelle Veränderungen. Neue Schemata können durch Umstrukturierung erworben werden. Dies erfolgt anhand von zwei Prozessen: durch einen Mustervergleich sowie durch die Schemainduktion. Bei einem Mustervergleich werden neue Informationen auf ein bereits bestehendes Schema abgebildet. Bei einer Schemainduktion – dem eigentlichen Schemaerwerb – wird aus einer best. bedeutungsvollen Konfiguration, die bereits mehrmals wahrgenommen wurde, ein Schema gebildet. internes (inneres) Modell, kognitives Selbstschema.

[KLI], v. a. im Zusammenhang mit der kogn. Verhaltenstherapie wird auch in der Klinischen Ps. der Schema-Begriff in unterschiedlichen Varianten verwendet. Es wird davon ausgegangen, dass dysfunktionale Schemata bei der Entstehung und Aufrechterhaltung psych. Störungen, wie z. B. Depressionen, eine wichtige Rolle spielen und in Psychotherapie verändert werden müssen. Schematherapie.

[EW]Kindchenschema, Entwicklung, Stufentheorie nach Piaget.

[PÄD], Lernen, schemaorientiertes.

Referenzen und vertiefende Literatur

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