response set

 

[engl. response Antwort, set Satz, Anlage], syn. response bias, [DIA, FSE, SOZ], Antworttendenz bzw. Antwortverzerrung. Unter response set wird eine Gruppe von Antwortverzerrungen subsumiert, die bei der Beantwortung von Fragebogen die Vp – je nach Untersuchungsanlass – dazu veranlassen können, die Antwort nicht in Übereinstimmung mit der eigentlich zutreffenden Selbsteinschätzung zu geben. Man kann zwei Arten von response sets unterscheiden. Bei den formalen response sets wird die Antworttendenz durch das Antwortformat der Testaufgabe provoziert. So ist bei Einschätzskalen z. B. die Tendenz zur Mitte oder die Tendenz zu Extremwerten zu beoachten. Je nach Anordnung der Items können Positionseffekte oder Reihenfolgeeffekte das Antwortverhalten bestimmen. Inhaltsbezogene response sets liegen dann vor, wenn der Iteminhalt Antwortverzerrungen hervorruft. Dazu gehören z. B. die Jasagetendenzen als Zustimmungstendenzen oder Akquieszenz. Ein sehr systematisch untersuchter response set ist die soziale Erwünschtheit. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass der Pb die seiner Meinung nach sozial erwünschte Antwort gibt. Geht das verfälschende Verhalten des Pb über die Beantwortung von Testitems hinaus, so spricht man genereller von Simulation bzw. Dissimulation. Verfälschungstendenzen sind seit deren Nutzung von Persönlichkeitsfragebogen (Personal Data Sheet) bekannt. Cronbach (1946) hat response set im Hinblick auf ihre validitätsmindernde Wirkung untersucht. Da die response set die Messintention der Tests maßgeblich beeinflussen, die Fehlervarianz also erhöhen, ist man bemüht, über die Konstruktion von Testverfahren solche response sets auszuschalten oder durch entspr. Korrekturmaßnahmen nach der Testdurchführung zu korrigieren. So enthalten z. B. die Persönlichkeitsfragebogen MMPI (Hathaway, McKinley; Minnesota Multiphasic Personality Inventory 2 (MMPI-2)) oder der 16 PF (Cattell, Eber; 16-Persönlichkeitsfaktoren-Test Revidierte Fassung (16 PF-R)) sog. Korrekturskalen bzw. motivation distorsion scales, die eine solche Korrektur zulassen. Aufgrund dieser Verfälschungsmöglichkeiten hat Cattell für die Messung von Persönlichkeits- bzw. Motivdimensionen objektive Tests entwickelt. Beobachtungsfehler, kognitive Fehler.

Referenzen und vertiefende Literatur

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