Reiz-Reaktions-Kompatibilität

 

[engl. stimulus-response compatibility], syn. Reiz-Reaktions-Kongruenz, affordance, [KOG, WA], bezieht sich auf die Effizienz, mit der best. Reaktionen auf best. Reize hin ausgeführt werden können. Der Begriff stammt ursprünglich aus der Ergonomie, wo er (deskriptiv) für intuitiv plausible Kombinationen von Informationsanzeigen und Handlungsauswirkungen oder Handlungsimplikationen verwendet wird – wenn z. B. die Zu- bzw. Abnahme (oder die Erhöhung bzw. Verringerung) der Raumtemperatur durch steigende bzw. fallende Pegel einer visuellen Anzeige dargestellt wird. Allg. gilt, dass Handlungen desto schneller und akkurater ausgeführt werden können, je mehr Merkmale (z. B. räumliche Position, zeitliche Struktur, aber auch semantische Assoziationen) sie mit dem auslösenden Reiz teilen. Falls mehrere Reize auftreten und mehrere Aktionen ausgeführt werden können, so wird das Ausmaß der Reiz-Reaktions-Kompatibilität durch zwei Faktoren bestimmt: (1) Effekte der Reiz-Reaktions-Kompatibilität treten nur dann auf, wenn Reize und Reaktionen relevante bzw. auffällige Merkmale teilen, wie z. B. wenn sowohl Reize als auch Reaktionen räumlich definiert sind (sog. set-level compatibility). (2) Ob eine best. Reiz-Reaktions-Kombination kompatibel oder inkompatibel ist, hängt davon ab, ob sie vergleichbare Werte/Parameter auf der geteilten Reizdimension haben, wie z. B. wenn ein linker Reiz die Bedienung einer linken Taste erfordert, oder versch. Werte/Parameter, wie z. B. wenn ein linker Reiz die Bedienung einer rechten Taste verlangt (element-level compatibility). Studien der zugrunde liegenden Funktionsmechanismen führen Phänomene der Reiz-Reaktions-Kompatibilität auf eine enge Beziehung zw. Wahrnehmung und Handlung (und den entspr. neuronalen Systemen; Handlungsregulation) zurück. Diese enge Beziehung drückt sich auch in verwandten Phänomenen aus, wie dem Imitationslernen, der spontanen Nachahmung [engl. mimicry] oder der Verhaltensansteckung (Chamäleon-Effekt, Mimikry).

Referenzen und vertiefende Literatur

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