Reduced-Social-Cues-Ansatz

 

[engl. reduced reduziert, social sozial, cue Hinweisreiz], Kiesler et al., 1984; Sproull & Kiesler, 1986, [MD, SOZ], ist ein Modell der computervermittelten Kommunikation. Der Reduced-Social-Cues-Ansatz geht davon aus, dass computervermittelte Kommunikation im Vergleich zur Face-to-Face-Kommunikation defizitär ist, da soziale Hinweisreize wie nonverbale Signale in der computervermittelte Kommunikation – insbes. bei einer rein textbasierten Kommunikation – herausgefiltert werden. Durch das Fehlen sozialer Hinweisreize erhöht sich die Anonymität und die Kommunikationspartner können sich nur unvollständig wahrnehmen. Das führt wiederum zu einer geringeren Kontrolle des eigenen Verhaltens. Daraus resultiert dem Ansatz zufolge enthemmtes, antisoziales Verhalten. Andererseits werden auch pos. Effekte der reduzierten sozialen Hinweisreize angenommen, da etwa mögliche Statusunterschiede zw. den Kommunikationspartnern verdeckt werden. Dadurch soll es zu einer Demokratisierung und Egalisierung der Kommunikation kommen. Die empirische Befundlage zu den Annahmen des Modells ist uneinheitlich. Differenziertere Annahmen zu den sozialen Auswirkungen der computervermittelte Kommunikation finden sich in der Theorie der sozialen Informationsverarbeitung sowie im SIDE-Modell.

Referenzen und vertiefende Literatur

Die Literaturverweise stehen Ihnen nur mit der Premium-Version zur Verfügung.

Datenschutzeinstellungen

Wir verwenden Cookies und Analysetools, um die Sicherheit und den Betrieb sowie die Benutzerfreundlichkeit unserer Website sicherzustellen und zu verbessern. Weitere informationen finden Sie unter Datenschutz. Da wir Ihr Recht auf Datenschutz respektieren, können Sie unter „Einstellungen” selbst entscheiden, welche Cookie-Kategorien Sie zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass Ihnen durch das Blockieren einiger Cookies möglicherweise nicht mehr alle Funktionalitäten der Website vollumfänglich zur Verfügung stehen.