Qualitative Forschungsmethoden

 

[engl. qualitative research methods; lat. qualis welcher Art/Beschaffenheit], [FSE], Qualitative Sozialforschung; typ. qualitative orientierte Forschungsdesigns (vgl. Mayring, 2016) sind bspw.: (1) Fallanalysen: Durch Rückgriff auf die Komplexität einzelner Fälle (z. B. Biografien) sollen Zusammenhänge zumindest explorativ geklärt werden. (2) Feldstudien: Über eine längere Dauer sollen Phänomene in ihrem natürlichen Kontext, unter Alltagsbedingungen untersucht werden (z. B. explorative Studien zur Hypothesengenerierung; Forschungsprozess). (3) Deskriptive Studien: Phänomene sollen in ihren versch. Erscheinungsformen erhoben werden (z. B. Ethnografie), ggf. typische Ausprägungen näher beschrieben werden. Typ. qualitativ orientierte Forschungsmethoden sind bspw.: (1) Narratives Interview: Durch freie Berichte, auf einen Erzählimpuls hin, sollen subj. Deutungsmuster eruiert werden, die nicht durch die Methode vorgegeben wurden. (2) HalbstrukturierteInterviews: In einem theoriegeleitet entwickelten Interviewleitfaden werden Thematiken vorgegeben, zu denen offene Antworten erhoben werden. (3) Fokusgruppe: Eine Gruppe von Personen wird nach einem Leitfaden, von einem Moderator geleitet, gemeinsam befragt und zu einem Diskussions-, ggf. Einigungsprozess angeregt. (4) Offene Beobachtung: Durch zumeist direkte Beteiligung an Alltagsprozessen (teilnehmende Beobachtung) werden, in Feldnotizen zeitnah festgehalten, Explorationen durchgeführt. (5) Textanalytische Auswertungskonzepte: Die in qualitativ orientierten Erhebungen zumeist anfallenden Texte (Interview- bzw. Beobachtungsprotokolle, Dokumente) werden in interpretativ orientierten Ansätzen ausgewertet (z. B. psychoanalytische Textinterpretation, hermeneutische Ansätze, Qualitative Inhaltsanalyse). Vorteile qualitativ orientierter Forschungsmethoden sind ihre stärkere Gegenstandsnähe und Alltagsorientiertung (Validität), ihre Probleme liegen zumeist in der intersubj. Vergleichbarkeit (Reliabilität, Objektivität) und der Generalisierbarkeit der Ergebnisse, was deshalb hier besonderer meth. Anstrengungen bedarf (Gütekriterien qualitativer Forschungsprozesse). Zunehmend wird die in den Sozialwissenschaften bisweilen heftig geführte Debatte zw. qualitativer und quantitativer Forschungsmethoden (paradigm war oder science war) für wenig zielführend gehalten (z. B. innerhalb eines Mixed-Methods-Konzepts, sodass es besser erscheint, nur von qualitativ orientierten Methoden zu sprechen.

Referenzen und vertiefende Literatur

Die Literaturverweise stehen Ihnen nur mit der Premium-Version zur Verfügung.

Datenschutzeinstellungen

Wir verwenden Cookies und Analysetools, um die Sicherheit und den Betrieb sowie die Benutzerfreundlichkeit unserer Website sicherzustellen und zu verbessern. Weitere informationen finden Sie unter Datenschutz. Da wir Ihr Recht auf Datenschutz respektieren, können Sie unter „Einstellungen” selbst entscheiden, welche Cookie-Kategorien Sie zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass Ihnen durch das Blockieren einiger Cookies möglicherweise nicht mehr alle Funktionalitäten der Website vollumfänglich zur Verfügung stehen.