Präferenzparadigma
[engl. preference paradigm; lat. praeferre vorziehen, gr. παϱάδειγμα (paradeigma) Beispiel, Muster], [EW], wird in der Säuglingsforschung eingesetzt, um Erkenntnisse über die Vorlieben von Säuglingen zu gewinnen. Dazu werden dem Säugling zwei oder mehr Stimuli präsentiert, wobei aus seinen Reaktionen auf die jew. Präferenzen geschlossen wird. Das Präferenzparadigma wird v. a. bei visuellem oder akustischem Stimulusmaterial eingesetzt, kann aber auch bei Geruchs- oder Geschmacksstimuli Verwendung finden. Als Reaktionen kommen bspw. Blickbewegungen (längere Betrachtungszeit des präferierten Stimulus), Zu- oder Abwendungsbewegungen oder physiol. Messungen in Frage. Auch Saugreaktionen werden zur Präferenzbestimmung genutzt, wobei der Säugling durch Veränderung seiner Saugrate (Erhöhung oder Absenkung; High-Amplitude-Sucking-Prozedur) einen präferierten Stimulus erreichen kann (z. B. durch Erhöhung der Saugrate die Stimme der Mutter hören).