PEN-Modell

 

[engl. PEN model], [PER], Abk. für die Superfaktoren PsychotizismusExtraversion und Neurotizismus. Persönlichkeitsmodell basierend auf den Arbeiten von Hans-Jürgen Eysenck (1952) und seiner Frau Sybil (Eysenck & Eysenck, 1976). Das Instrument zur Erfassung der Eysenck’schen Persönlichkeitsdimensionen ist der Eysenck Personality Questionnaire (EPQ), wobei auch andere Inventare, die auf alternativen Persönlichkeitsmodellen basieren (bspw. Big FiveFünf-Faktoren-Modell oder neurowiss.-fundierte Ansätze nach Cloninger, Depue, Gray oder Zuckermann; Persönlichkeit, neurowissenschaftliche Ansätze), größtenteils ähnliche Konstrukte erfassen. Die deduktiv-exp. Herangehensweise sowie die Eysenck’sche Grundannahme einer biol. Basis indiv. Unterschiede aufgrund von idiosynkratrischen Erbe-Umwelt-Interaktionen (Anlage-Umwelt-Interaktion) sind gegenwärtig herrschende Meinung. Das PEN-Modell ist somit als Wegbereiter der modernen Temperamentsforschung anzusehen, obgleich seine Dimensionen nicht einheitlich akzeptiert und deren von Eysenck vorgeschlagenen biol. Korrelate weitestgehend nicht bestätigt wurden.

Zusätzlich zur allg. Beschreibung der Persönlichkeit war es bei der Entwicklung des Modells Anliegen von Eysenck, die habituelle Vulnerabilität für psychische Störungen zu erfassen. Die Dimension Neurotizismus beschrieb er anhand einer extensiven Datenerhebung an neurotisch Erkrankten zur Zeit des Zweiten Weltkrieges und die frühen Formulierungen des Psychotizismuskonstrukts anhand exp. Befunde von Pat. mit psychotischen Erkrankungen. Beide Dimensionen sollten die Neigung zu (resp.) neurotischen und psychotischen Störungen erklären, wohingegen die Dimension Extraversion-Introversion innerhalb der jew. Störungsbilder zw. hysterischen vs. neurasthenischen und schizophrenen vs. affektiven Psychosen trennen sollte. Eysenck sah anhand seiner Befunde das Extraversion-Introversions-Kontinuum als deckungsgleich mit den klin. Dimensionen Hysterie-Neurasthenie wie auch Zyklothymie-Schizothymie an. Wie bereits sein Zeitgenosse Kretschmer argumentierte Eysenck also, Persönlichkeitstypen (Typologie) und klin. Syndrome oder Störungsbilder seien spezif. Konstellationen von grundsätzlich in der Gesamtbevölkerung normalverteilten und orthogonal zueinander stehenden Temperaments-/Persönlichkeitsdimensionen.

Referenzen und vertiefende Literatur

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