orektisch
[engl. orectic; gr. ὄρεξις (orexis) Verlangen], [EM, EW], die willens- und gefühlsmäßigen Aspekte der Erfahrung betreffend: Impuls, Haltung, Wunsch, Emotion. Lewis (1970) stellt der kognitiven Entwicklung im Säuglings- und Kleinkindalter die orektische Entwicklung als eine Mischung affektiver und antriebhafter Vorgänge gegenüber. Aus diesen orektischen Anfängen erwächst dann die Sprachentwicklung, wobei die ersten Sprachlaute noch gänzlich emot. sind und erst innerhalb der Gesamtsituation Mitteilungswert erhalten. Zur Abstraktion von Begriffen wird das Kind durch die Ähnlichkeit emot. und triebhafter Erfahrungen in versch. Situationen zus. mit der Erfahrung geführt, dass es in allen diesen Situationen dasselbe kennzeichnende Wort gebraucht. Die sich entwickelnde Sprache stellt ihrerseits wieder einen fundamentalen Faktor für die kogn. und orektische Entwicklung dar. Entsprechend geht nach Lewis sprachliche Retardierung mit orektischer Unreife einher.