Mustererkennung

 

[engl. pattern recognition], [KOG, WA], Mustererkennung bezeichnet das Identifizieren von Regelmäßigkeiten in der Eigenschaft und/oder Abfolge von Reizen (vgl. Detektor, Gestalt, Konfiguration, Muster, PDP). Menschen können z. B. erkennen, wenn sich eine zufällige Geräuschspur (weißes Rauschen) im Zyklus von zwei Sekunden wiederholt. Bei vielen perzeptuellen Anforderungen findet Mustererkennung mühelos durch automatische Wahrnehmungsprozesse statt. Explorative Datenanalyse anhand von Grafiken macht sich diese Eigenschaft des visuellen Systems zunutze (vgl. auch das Anhören von feuernden Neuronen bei elektrischen Ableitungen). Maschinelle Lernverfahren werden auf Computern zur Mustererkennung genutzt (Künstliche Intelligenz).

Mustererkennung beruht auf Induktion: der Schluss, dass genau das gedachte Muster vorliegt, ist nicht sicher. Bspw. hat Wason (1960) Pbn gebeten, herauszufinden, welche Regel hinter der Zahlenfolge «2 4 6» steht. Die Pbn sollten weitere Zahlenfolgen generieren, um jew. zu erfahren, ob diese Folgen ebenfalls der Regel entsprechen – um schließlich so die Regel (das Muster) herauszufinden. Viele Menschen generierten Zahlenfolgen, die zwar zu der tatsächlichen Regel passten (z. B. «8 10 12»). Sie nahmen dabei aber eine andere, weitaus komplexere Regel an, für die sie unablässig weiter Bestätigung suchten (z. B. «10 12 14» entspricht ebenfalls der Regel). Sie versäumten es zu versuchen, ihre Hypothese zu falsifizieren. Die Regel war lediglich, dass die aufeinanderfolgenden Zahlen größer werden mussten.

Mustererkennung kann stark von Erwartungen getrieben sein oder sich v. a. auf Häufigkeiten in den Daten beziehen. Die Beurteilung und Erzeugung von Zufall (das Gegenteil von Muster) in Ereignisfolgen (z. B. Münzwurf in Gedanken, Kopf, Zahl) durch Menschen macht deutlich, dass Menschen einen Ausgleich von Häufigkeiten und Übergangswahrscheinlichkeiten innerhalb kurzer Abfolgen herstellen wollen (d. h. Abgleich im Arbeitsgedächtnis). So würde ZKZKZKZ eher für ein Muster gehalten werden als ZKKKZKZ. Wahrnehmung, präattentiv

Referenzen und vertiefende Literatur

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