Motivationsförderung

 

[engl. promotion of motivation], [EM, PÄD], unter Motivation versteht man die aktivierende Ausrichtung des momentanen Lebensvollzuges auf einen pos. bewerteten Zielzustand (Rheinberg & Vollmeyer, 2019). Motivationsförderung lässt sich entspr. als Versuch beschreiben, die personseitigen Bedingungen dieser aktivierenden Zielausrichtung dauerhaft so zu modifizieren, dass die Person besser als zuvor ihre Ziele selbstinitiativ und ausdauernd verfolgen kann. Kurzfristig lässt sich Motivation auch dadurch beeinflussen, dass man die jew. Handlungssituation mit belohnenden Konsequenzen erreichbarer Ziele (Anreiz) anreichert. Statt auf solche kurzfristigen, situationsbewirkten Effekte zielt die Motivationsförderung auf eine dauerhafte Optimierung der Motivationsbedingungen durch spezif. Veränderungen aufseiten der Person. Dazu versucht man, mit theoriebasierten Trainingsprogrammen insbes. die Situationswahrnehmung, best. Kognitionsmuster, das Affekterleben und die Handlungsstrategien einer Person in günstiger Weise zu modifizieren (Rheinberg & Krug, 2005).

Die ersten motivationstheoretisch fundierten Programme der Motivationsförderung wurden von McClelland & Winter (1969) zur Förderung der Leistungsmotivation entwickelt. Indische Führungskräfte lernten, in Anforderungssituation so zu erleben und zu handeln, wie das für Personen mit einem stark ausgeprägten Leistungsmotiv charakteristisch ist. Solche Programme werden in optimierter Form bis heute mit Führungskräften durchgeführt (Krug & Kuhl, 2005). Bei Schülern war der Einsatz von Trainingsprogrammen effektiver, die auf Heckhausens Selbstbewertungsmodell der Leistungsm. basieren (Heckhausen & Heckhausen, 2010; Selbstbewertungmodell nach Heckhausen). Die Schüler lernten, wie man sich realistische Ziele setzt, wie man motivationsförderliche Ursachen für eigene Erfolge und Misserfolge erkennen kann, und dass man bei der Selbstbewertung eigener Leistungen vornehmlich den Vergleich mit sich selbst zugrunde legt. Mit diesen Programmen gelang es psychol. Trainern, insbes. bei misserfolgsängstlichen Schülern das Leistungsmotiv in eine erfolgszuversichtlichere Richtung zu verändern (Krug & Hanel, 1976). Ähnliche Effekte wurden erzielt, als man Lehrer darin trainierte, in ihren Unterricht Prinzipien dieser Motivtrainings einzubringen und ihren Schülern Leistungsrückmeldungen auch unter indiv. Bezugsnorm-Orientierung zu geben (Bezugsnorm) Rheinberg & Krug, 2005). Diese mittelbare Trainingsstrategie wurde mit Erfolg auch für Eltern abgewandelt (Lund et al., 2001). Inzwischen liegen weitere Trainingskonzepte zur Motivationsförderung vor, die z. T. auch auf anderen Theorieansätzen basieren und weitere Motivationsvariablen (z. B. Selbstregulation, Volition) einbeziehen.

Referenzen und vertiefende Literatur

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