Moratorium
[engl. moratorium; lat. morari verzögern, verweilen], [EW, PER], der Begriff des Moratoriums hat zwei Bedeutungen in der Ps. der Adoleszenz. Einerseits stellte Erikson (Entwicklung, psychosozialer Ansatz nach Erikson) in versch. Schriften die Forderung, man solle den Jugendlichen ein psychosoziales Moratorium einräumen, dies i. S. einer Zeit, in der sie bereits Erwachsenenrechte, aber noch nicht die volle Erwachsenenverantwortung hätten. Es wäre wie eine Zeit, für die eine Totalamnestie erteilt werde, aus der nichts nachgetragen und die nicht für die ganze spätere Laufbahn als entscheidend gelten solle (Flammer & Alsaker, 2002). Der andere Gebrauch des Begriffs Moratorium ist als Synonym für den Identitätsstatus der kritischen Identität. Der Zustand des Moratoriums kennzeichnet somit die Identität in aktiver Krise (Suche); das Individuum ist mit seiner Zukunft beschäftigt und strebt Entscheidungen an (Marcia, 1980).