Lernzielorientierung

 

[engl. learning-goalorientation, syn. mastery-goal orientation, task-involvement], [EM, PÄD], ist die Ausrichtung von Leistungsverhalten auf den Zweck, Fähigkeiten und Können zu entwickeln. Lernzielorientierung wurde als Gegenstück zur Leistungszielorientierung i. R. der Leistungszieltheorie beschrieben, um Unterschiede in der Reaktion auf Leistungsanforderungen und Misserfolge bei Schülern zu erklären. Nach  Dweck & Leggett (1988) nehmen Personen dann Lernzielorientierung an, wenn sie glauben, Fähigkeiten (z. B. Intelligenz) seien wandel- und beeinflussbar. Die Leistungszieltheorie postuliert, dass Lernzielorientierung einen adaptiven Umgang mit Leistungssituationen begünstigt. Diese werden als eine Gelegenheit, Herausforderungen zu meistern und eigene Fähigkeiten zu verbessern, angesehen. Misserfolge werden nicht als bedrohlich wahrgenommen, sondern auf mangelnde Anstrengung zurückgeführt, was Persistenz und Erfolgszuversicht bei weiteren Aufgaben zur Folge hat (Attribuierung). Forschung zeigt konsistent förderliche Effekte von Lernzielorientierung auf längerfristiges Leistungsverhalten. So hängt Lernzielorientierung zus. mit Interesse am Lernstoff, Persistenz bei schwierigen Aufgaben, Einfordern von Hilfe bei Schwierigkeiten, besserer Selbstregulation und tieferer Informationsverarbeitung. Anlass zu kontroverser Diskussion gibt der häufig mangelnde oder geringe Zusammenhang mit tatsächlich erbrachter Leistung.

Im Zuge einer Weiterentwicklung wurde die Unterteilung von Lernzielorientierung in eine Annäherungs- und eine Vermeidungskomponente vorgenommen (Elliot & McGregor, 2001; Annäherungs-Leistungsziel, Vermeidungs-Leistungsziel). Während die Annäherungskomponente der ursprünglichen Def. von Lernzielorientierung entspricht, geht es bei Vermeidungslernzielen darum, zu vermeiden, dass man z. B. durch Vergessen erlangte Kompetenzen verliert, etwas falsch lernt oder im Lernen stagniert. Studien deuten darauf hin, dass diese Art der Lernzielorientierung mit hoher Ängstlichkeit, niedriger Selbstwirksamkeit (Selbstwirksamkeitserwartung), Disengagement und schlechter Leistung einhergeht. Zielorientierung.

Referenzen und vertiefende Literatur

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