Lehrstrategien, kollaborative

 

[engl. collaborative learning; lat. con- zusammen, laborare arbeiten], [KOG, PÄD, SOZ], fasst versch. Vorgehensweisen zus., bei denen zwei bis fünf Lernende eine Gruppe konstituieren, um sich beim Erlernen von Kenntnissen und Fertigkeiten gegenseitig zu helfen. Kollaborative Lehrstrategien stehen für ein aktives Lernen, selbstständiges und soziales Lernen. Die Methoden unterscheiden sich in ihrem Ausmaß an Gleichheit und Gegenseitigkeit beim gemeinsamen Lernen und in ihrer Steuerungsintensität. Als kooperative Methoden (Lernen, kooperatives) bezeichnete klasseninterne Organisationsformen kollaborative Lehrstrategien enthalten stark strukturierende Elemente, die eine wechselseitige Interdependenz unter den Lernenden erzwingen und die Lernenden sowohl für den eigenen Lernerfolg als auch den Lernerfolg Anderer indiv. verantwortlich macht, z. B. durch die Zuweisung unterschiedlicher Rollen, Aufgaben oder interdependenter Gruppenbelohnungen (Belohnung). Unabdingbar für das Gelingen von kollaborativen Lehrstrategien ist, dass die indiv. Leistungen erkennbar sind. Unterstützende Interaktion, Reflexion über den Gruppenprozess und kooperative Fertigkeiten sind weitere Basiselemente. Die unterrichtspraktische Realisierung sieht je nach lerntheoret. Überzeugung (Lerntheorien) ganz unterschiedlich aus. Aus extrinsisch-motivationaler Perspektive (Lernmotivation, intrinsische und extrinsische) kann z. B. der Wettbewerb forciert werden, indem sich die Lernenden bei der Methode der Gruppenrallye wechselseitig beim Lernen helfen, um bei einer Mannschaftswertung am besten abzuschneiden. Aus sozial-kohäsiver Perspektive wird das Zusammengehörigkeitsgefühl (Gruppenkohäsion) betont, z. B. wenn nach einer arbeitsteiligen Erarbeitung Teilthemen, einem Puzzle gleich, zu einem gemeinsamen Gruppenprodukt zus.gefügt werden. Aus entwicklungstheoretischer Perspektive gelten die Auslösung kogn. bzw. sozialkogn. Konflikte (Konflikt, sozialer) und die sich anschließenden Aushandlungsprozesse als besonders wichtig. Die kognitionsps. Perspektive betont die lernförderlichen Aspekte des wechselseitigen Fragens und Erklärens wie z. B. beim Reciprocal Teaching. Metaanalysen belegen für versch. Lerninhalte und Klassenstufen die Wirksamkeit kooperativen Lernens im Hinblick auf kogn., soz. und motivationale Lernziele (Slavin, 1985). Kooperation.

Referenzen und vertiefende Literatur

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