Kosmopolitismus

 

[engl. cosmopolitanism; gr. κόσμος (kosmos) Ordnung, Welt, πολίτης (polites) Bürger], [SOZ], der Begriff wurde als Erstes geprägt von Diogenes (412 v. Chr.) und wird oft syn. verwendet mit Weltbürgertum. In der Ps. wird Kosmopolitismus meist verstanden als ein Merkmal oder eine Einstellung von Personen. Das Konzept kann weiter unterteilt werden in drei Dimensionen, die mittel bis hoch miteinander korrelieren. Die erste Dimension, Offenheit für andere Kulturen, ist die Bereitschaft Erfahrungen mit anderen Kulturen zu machen und von diesen zu lernen. Die zweite Dimension, globale Prosozialität (prosoziales Motivsystem), ist die Anerkennung der gleichen Rechte für alle Menschen und Anteilnahme an deren Wohlergehen unabh. von Ethnie oder Nationalität. Die dritte Dimension, Respekt für kult. Diversität (Diversitätsüberzeugungen), ist die Wertschätzung von kult. Unterschieden und der Wunsch diese zu bewahren. Die kosmopolitische Einstellung von Personen kann per Selbstbericht erfasst werden. Personen mit einer stärker ausgeprägten kosmopolitische Einstellung neigen z. B. zu umweltfreundlicherem Verhalten.

Ein mit Kosmopolitismus verwandtes Konzept ist die Identifikation mit der gesamten Menschheit. Personen, die sich mit der gesamten Menschheit identifizieren statt nur mit einer best. Gruppe haben weniger Vorurteile, sind empathischer (Empathie) und weniger dominant (Dominanzstreben) und haben eine eher liberale polit. Einstellung. Sie haben außerdem ein größeres Bewusstsein für die Menschenrechte, für humanitäre Krisen sowie für globale Probleme wie den Klimawandel.

Kosmopolitismus ist jedoch nicht nur ein Merkmal von Personen, sondern kann auch als kult. Merkmal von geografischen Regionen gemessen werden. Städte, die als bes. kosmopolitisch wahrgenommen werden, zeichnen sich aus durch ethnische und kult. Vielfalt, eine Offenheit für neue Ideen, bessere Chancengleichheit sowie vielfältige wirtschaftliche Möglichkeiten. Forschung legt nahe, dass solche Städte Personen anziehen, die ein bes. independentes (vs. interdependentes) Selbstkonzept haben.

Referenzen und vertiefende Literatur

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