Konsum, symbolischer

 

[engl. symbolic consumption; lat. consummare verbrauchen], [WIR], zeichnet sich dadurch aus, dass die unmittelbare Bedürfnisbefriedigung nicht aus den genuinen Eigenschaften des (materiellen oder immateriellen) Guts gezogen wird, sondern aus der gesellschaftlichen Zurschaustellung desselben (Positions- und Statuskonsum) oder auch aus dem Prozess des Konsumierens selbst (Kompensation, Hedonismus, Kompetenz). In der Konsumforschung (Konsumverhalten) werden daher meist diese fünf Funktionen des symbolischen Konsums unterschieden (Reisch, 2002b). Obwohl bereits früher in der Konsumhistorik beschrieben – etwa am frz. oder engl. Hof des 16. Jhd. – hat sich der symbolische Konsum erst mit der Entwicklung zur modernen Konsumgesellschaft nennenswert entwickelt. Insbes. die Konsumsoziologie hat mit Veblens «Theorie der feinen Leute» (1899) und Bourdieus «Die feinen Unterschiede» (1979) ein Forschungsfeld begründet, das von der Konsumps., der Konsumhistorik sowie der Konsumökonomik aufgegriffen wurde.

Der Positions- und Statuskonsum ist wohl die verbreitetste Form des symbolischen Konsums: Positionsgüter sind nach Hirsch (1980) materielle und immaterielle Güter, die begehrt, knapp und vor allem nicht beliebig vermehrbar sind. Bsp.haft genannt seien originale Kunstwerke, ein Seegrundstück oder eine Führungsposition. Dass Positionsgüter nicht vermehrbar und damit nicht «demokratisierbar» sind, unterscheidet sie von materiellen Statusgütern, die zwar auch knapp, aber grundsätzlich jedem zugänglich sind, der sie sich leisten kann. Eine teure Uhr oder Villa kann sich jeder Reiche leisten; eine Führungsposition oder ein akademischer Titel muss dagegen i. d. R. erworben werden, und nur ein Einziger kann als Erster an einem exklusiven Geheimtipp Urlaub machen. Positionsgüter werden bei steigendem gesellschaftlichem Wohlstand immer stärker nachgefragt und daher knapper, der Wettbewerb – das «Rattenrennen» – um sie wird immer intensiver.

Referenzen und vertiefende Literatur

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