Konditionierung, operante

 

[engl. operant or instrumental conditioning; lat. operari etw. betreiben/ausführen, conditio Bedingung], [KOG], bez. ein lernpsychol. Verfahren, in dem unter Anwesenheit best. Kontextreize (diskriminative Hinweisreize = SD) die Auftretenshäufigkeit von Verhaltensweisen (R) dadurch erhöht oder reduziert wird (sog. Verstärkung bzw. Bestrafung), dass die Ausführung des Verhaltens mit angenehmen bzw. unangenehmen Konsequenzen (O) einhergeht. Lernen innerhalb operanter Konditionierung umfasst die Beziehungen von R-O, SD-R (Gesetz des Effekts), SD-O (Konditionierung, klassische) sowie der sog. Dreifachkontingenz SD-R-O. Die Häufigkeit von R in einer best. Situation (z. B. bettelt ein Kleinkind an der Supermarktkasse die Eltern um Süßigkeiten an) kann durch pos. Verstärkung (Eltern geben die Süßigkeit) oder neg. Verstärkung (Eltern geben keine Süßigkeit, erlassen dem Kind aber das unangenehme Aufräumen des Kinderzimmers) erhöht werden und durch pos. Bestrafung (Eltern verpflichten das Kind zum unangenehmen Küchendienst, sog. Bestrafung Typ I) oder neg. Bestrafung (Eltern nehmen dem Kind ein geliebtes Spielzeug weg, sog. Bestrafung Typ II) reduziert werden. O können auch als SD weiterer R-O Beziehungen dienen und somit die Verkettung (engl. chaining) versch. R erklären. Moderatoren der operanten Konditionierung sind u. a. die Menge und Qualität von O, die Unmittelbarkeit von O auf R und das Muster der R-O-Beziehung (Verstärkerpläne).

Die Prinzipien der operanten Konditionierung erlauben u. a. die Erklärung abergläubischen Verhaltens (z. B. wird «Münzenreiben» an Automaten durch das Akzeptieren der Münze verstärkt) oder dysfunktionaler Interaktionsmuster (z. B. kann Aufmerksamkeit als Konsequenz des Fehlverhaltens eines Kindes dieses Verhalten verstärken), da keine kausale Beziehung zw. R und O vorausgesetzt wird. Operante Konditionierung kann das Erlenen neuer Verhaltensweisen durch shaping erklären. Die Prinzipien der operanten Konditionierung finden Anwendung in der Verhaltenstherapie (operante Konditionierungsmethoden).

Referenzen und vertiefende Literatur

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