kognitive Veränderungen im Alter, biologische Korrelate

 

[engl. cognitive ageing, biological correlates], [BIO, EW, KOG], unter biologischen Korrelaten altersbedingter kogn. (Kognition) Veränderungen versteht man strukturelle und funktionelle Veränderungen im Gehirn, die mit quant. oder qual. Veränderungen der kogn. Leistungsfähigkeit älterer Erw. im Vergleich zu jüngeren Erw. im Zusammenhang stehen. In den Gehirnen gesunder älterer Menschen zeigen sich sowohl globale als auch je nach Hirnregion spezif. Alterserscheinungen, die interindiv. stark variieren können. Während sich das semantische Gedächtnis und das verbal logische Denken als weniger anfällig für Alternseinflüsse erweisen, sind dagegen Hirnfunktionen, die mit dem episodischen Gedächtnis und der exekutiven Kontrolle (exekutive Funktionen) verbunden sind, am stärksten vom Altern (Psychologie des Alterns) betroffen (Raz & Nagel, 2007). Dabei nimmt mit dem Alter die Aktivität im Hippocampus ab und die Aktivierungsmuster im präfrontalen Kortex verändern sich. Nach dem sog. HAROLD-Modell (Hemispheric Asymmetry Reduction in Old Adults) verringert sich zum Beispiel bei Älteren – i. Ggs. zu Jüngeren – die Hemisphärenspezifität (Hemisphärenspezialisierung, Lateralität) beim Enkodieren (Encodierung, Enkodierprozesse) und Abrufen von Erinnerungen. Als Ursache für altersbedingte Unterschiede im Arbeitsgedächtnis werden schwächere kortikale Verbindungen zw. den Gedächtnisregionen (Kortikale Diskonnektions-Hypothese) und eine nachlassende Funktionstüchtigkeit des Dopaminsystems angesehen. Außerdem zeigen Ältere bei Arbeitsgedächtnisanforderungen eher eine Zunahme der präfrontalen Aktivierung, was dafür spricht, dass sie Schwierigkeiten bei der Bewältigung von Aufgaben durch Rekrutierung zusätzlicher Areale kompensieren. Diese zusätzliche Aktivierung geht häufig mit verbesserten Leistungen einher und ist daher weniger Ausdruck der Tendenz zur Dedifferenzierung intellektueller Funktionen (intellektuelle Fähigkeiten, Dedifferenzierung) im Alter (Lebensalter, drittes und viertes, hohes Alter, Hochaltrigkeit) als einer erhaltenen funktionellen Plastizität (Lernpotenziale im Alter, Lernen im hohen Erwachsenenalter; Eyler et al., 2011).

Referenzen und vertiefende Literatur

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