Kausalmodelle, Theorie der

 

[engl. causal model theory], [KOG, PÄD], eine von M. Waldmann und K. Holyoak begründete Theorie des kausalen Wissenserwerbs (Waldmann & Holyoak, 1992). Die Theorie der Kausalmodelle erklärt, wie Vorwissen über Kausalität mit Lernen interagiert. Solches Kausalwissen beinhaltet bspw. das Prinzip temporaler Priorität, das besagt, dass Ursachen zeitlich vor ihren Effekten vorhanden sind, und das Prinzip der kausalen Gerichtetheit (üblicherweise als Kausalpfeil dargestellt), nach dem Ursachen ihre Effekte beeinflussen und nicht Effekte ihre Ursachen. Kausalwissen beinhaltet außerdem Wissen über typische, sich aus diesen Prinzipien ergebende stat. Muster im Auftreten von Ereignissen. Z. B. wird Information über Basisraten bei prädiktivem Lernen (von Ursachen auf Effekte) anders verarbeitet als bei diagn. Lernen (von Effekten auf Ursachen; Reips & Waldmann, 2008). Die Theorie der Kausalmodelle nimmt an, dass abstrakte wissensgeleitete Faktoren den Kausalerwerb steuern. Damit ist gemeint, dass zumindest immer dann, wenn kein bereichsspezif. (domain specific) Wissen vorhanden ist, allg. Vorwissen beim Lernen genutzt wird. Die Theorie postuliert generell, dass das Wissen um strukturelle Eigenschaften von Ursachen und Effekten den Aufbau der kogn. Repräsentation des Lernmaterials und ihre spätere Nutzung beeinflusst. Bspw. erwarten Vpn keine Korrelation zw. zwei Ursachen des gleichen Effekts (common-effect model), aber durchaus eine Korrelation zw. zwei Effekten der gleichen Ursache (common-cause model). Die Theorie hat wichtige Implikationen für die Entwicklung kausalen Denkens.

Referenzen und vertiefende Literatur

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