Kausalattribution

 

[engl. causal attribution; lat. causa Ursache, attribuere zuschreiben], [EM, KOG, PÄD, SOZ], Kausalattributationen sind subj. Ursachenzuschreibungen, die Personen zur Erklärung von Ereignissen vornehmen. Der Vorgang, an dessen Ende die Kausalattributation steht, wird als (Kausal-)Attribuierung bez. Während Attributionstheorien das Zustandekommen von Kausalattributationen erklären, legen attributionale Theorien den Fokus auf die Folgen der Kausalattributationen. In der Päd. Ps. werden attributionale Theorien insbes. zur Erklärung von Motivation, Emotionen und Lernverhalten verwendet. Im Lern- und Leistungskontext existieren Ursachenfaktoren, die bevorzugt zur Erklärung von Erfolg/Misserfolg herangezogen werden (u. a. Begabung, Anstrengung, Zufall). Diese Kausalfaktoren lassen sich auf Kausaldimensionen einordnen. Dazu zählen die Lokation (Ort der Ursache; innerhalb/außerhalb der handelnden Person), die Stabilität (zeitliche Stabilität/Variabilität der Ursache), die Globalität (Ausmaß der Generalisierung über Situationen) sowie die Kontrollierbarkeit des Ursachenfaktors. Kausalattributationen beeinflussen, wie sich Erfahrungen auf zukünftiges Lernverhalten auswirken. Motivationspsychol. bedeutsam sind hier die Beeinflussung der Erwartungs- und der Wertkomponente (Erwartung-Wert-Theorien): Die Stabilität wirkt sich auf Änderungen der Erfolgserwartung nach Erfolg/Misserfolg aus. Eine Kombination von Lokation bzw. Kontrollierbarkeit beeinflusst die Emotionen (Schuld, Scham, Stolz) und – durch die Speicherung dieser Emotionen im affektiven Gedächtnis und spätere Antizipation – auch den zukünftigen Aufgabenwert. Es zeigen sich zudem Effekte u. a. auf das Fähigkeitsselbstkonzept, SelbstwertgefühlPrüfungsangst und schließlich auf Leistung. Die Kausalattributationen auf internal-variable-kontrollierbare Ursachen wie Anstrengung gelten aufgrund ihrer Steuerbarkeit durch die Person als motivationsförderlich. Ein ungünstiger Attributionsstil (internal-stabil-global-unkontrollierbar) kann zu erlernter Hilflosigkeit und depressiven Reaktionen (Depression) auf Misserfolg führen.

Referenzen und vertiefende Literatur

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