Interessenkonstrukt, Merkmale

 

[engl. interestconstruct, characteristics], [AO, EM, PÄD, PER], in der wiss. Ps. finden sich unterschiedliche Konzeptualisierungen des Interessenkonstrukts. In differentialpsychol. (psychometrischen) Forschungsansätzen und Praxisfeldern dient das Interessenkonstrukt als theoret. Grundlage für die Beschreibung und diagn. Erfassung berufsbezogener Interessen, die hier als relativ stabile Persönlichkeitsmerkmale oder Person-Gegenstands-Orientierungen interpretiert werden. Ein typ. Bsp. ist das von Holland entwickelte hexagonale Strukturmodell (Interessen, hexagonales Strukturmodell (Holland)). In päd.-psychol. Ansätzen wird das Interessenkonstrukt u. a. zur Beschreibung und Erklärung einer auf Selbstbestimmung beruhenden (intrinsischen) Lernmotivation (Lernmotivation, intrinsische und extrinsische) herangezogen. Auf dem Hintergrund einer Person-Gegenstands-Konzeption, die das Lernen und die menschliche Entwicklung als (permanente) Austauschbeziehung zw. der Person und ihrer sozialen und gegenständlichen Umwelt interpretiert, bezeichnet das Interesse eine besondere, durch best. Merkmale herausgehobene Beziehung einer Person zu einem Gegenstand. Neben der Gegenstandsspezifität ist die epistemische Tendenz ein weiteres Merkmal des Interessenkonstrukts. Damit ist gemeint, dass die Person bestrebt ist, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten im Gegenstandsbereichs ihres Interessen aus eigenem Antrieb weiterzuentwickeln (intrinsische Motivation). Ein zentrales Def.kriterium ist die Übereinstimmung von sowohl kogn.-rationalen als emot. (gefühlsbezogenen) Bewertungen. Die wertbezogene Merkmalskomponente äußert sich darin, dass der Interessengegenstand und die mit ihm verbunden Handlungsmöglichkeiten (Wissenserwerb u. a. interessenthematische Aktivitäten) für die Person eine herausgehobene subj. Bedeutung besitzen. Die emot. Merkmalskomponente besagt, dass ein Interesse während seiner Realisierung mit überwiegend pos. Erlebensqualitäten (Gefühlen) verbunden ist. Das Interessenkonstrukt kann sowohl auf der Ebene des aktuellen Prozessgeschehens (Interesse, situationales) als auch auf der Ebene indiv. Dispositionen (Interesse, individuelles) näher spezifiziert werden.

Referenzen und vertiefende Literatur

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