Interesse

[engl. interest; lat. inter esse dazwischen sein, inmitten], [AO, EM, PÄD, PER], das Beachten eines Gegenstandes, dem ein subj. Wert zugeschrieben wird und der eine (theoret. oder prakt.) Bedeutung für die persönlichen Bedürfnisse hat. Interesse bezieht sich somit sowohl im Alltagsverständnis als auch in den meisten wiss. Konzeptionen auf eine Person-Gegenstands-Relation sowie auf die kogn. Anteilnahme oder Aufmerksamkeit, die eine Person an einer Sache oder einer anderen Person zeigt. Nach Krapp (2002) stellt eine Person in einer Interessehandlung eine Beziehung zu einem Gegenstand her und erweitert oder verändert ihr diesbezügliches Wissen. Interesse zeichnet sich durch versch. charakteristische Merkmale wie z. B. «pos. emot. Erleben» während der Interessehandlung oder eine «pos. Wertschätzung» des Interessegegenstands aus (Interessenkonstrukt, Merkmale). Von Interesse als Disposition und Persönlichkeitsmerkmal (Interesse-Trait, Interesse, individuelles) lässt sich Interesse als Zustand i. S. eines angeregten Interesse (Interesse-State, Interesse, situationales) unterscheiden. Während Interesse als «State» vornehmlich Gegenstand der Päd. Ps. ist, steht Interesse als «Trait» bei der Differentiellen Ps. und i. R. der Berufseignungsdiagnostik im Vordergrund. Ein zentrales Modell im Zusammenhang mit indiv. Interesse ist das sog. «Hexagonale Strukturmodell» der (beruflichen) Interesse von Holland (Interessen, hexagonales Strukturmodell (Holland)), das auch als RIASEC-Modell bezeichnet wird. Zur Messung von Interesse stehen versch. Interessentests (z. B. Allgemeiner Interessen-Struktur-Test mit Umwelt-Struktur-Test - Revision (AIST-R/UST-R)) zur Verfügung.