independente, elterliche Strategie

 

[engl. independent paternal strategy; lat. in- un-, dependere abhängig sein], [EW, PÄD, PER, SOZ], bez. eine elterliche Strategie, die an dem kult. Modell der psych. Autonomie orientiert ist (Autonomie, Autonomieentwicklung). Das Baby wird dabei von Anfang an als eigenständiges Individuum mit eigenem Willen verstanden. Die Erziehung ist auf das einzelne Individuum mit all seinen Wünschen und Bedürfnissen ausgerichtet, auf deren Erfüllung jedes Kind ein Recht hat. In exklusiven dyadischen Interaktionssituationen lernt das Baby früh, sich selbst als Handlungszentrum zu erleben und das Verhalten anderer zu lenken und zu kontrollieren. Dies geschieht bes. im Modus des Blickkontaktes mit vielfältigen mimischen kommunikativen Regulationen (Kommunikation, Mimik). Eine weitere wesentliche Dimension ist die frühe Hinwendung zu Objekten und der Bezug zur nicht personalen Welt, u. a. auch, um zu lernen, alleine zu sein, was als frühes Sozialisationsziel verstanden wird. Weiterhin wird damit Stimulierung der frühen kogn. Entwicklung (Entwicklung, Informationsverarbeitungsansätze) verbunden und die Schulung analytischer Fähigkeiten der Kategorisierung von Objekten. Elaborierte Konversationen mit dem Baby in dyadischen Interaktionssituationen bestätigen auch durch stimmliche Modulationen und Phrasierungen den dialogischen Charakter der Interaktionen. Die Mutter als Hauptbezugsperson erklärt und erläutert dem Baby seine Gefühle, Wünsche, die Vergangenheit und die Zukunft, womit eine frühe Ausbildung eines autobiografischen Gedächtnisses und damit eines narrativen Selbsts (narrative Rekonstruktion) unterstützt wird. Der Ausdruck von Emotionen wird von früh an unterstützt. Es besteht eine Kontinuität über die ersten Lebensjahre in der kindzentrierten Haltung, in der die Bezugspersonen die Initiativen der Babys unterstützen und ihnen folgen. Der Begriff der Independenz, der diese Strategie zus.fasst, entstammt der Konzeption eines independenten Selbsts, wie es von Markus & Kitayama (1991) als kult. Selbstdefinition der euroamerikanischen Lebensweise formuliert wurde. interdependente, elterliche Strategie.

Referenzen und vertiefende Literatur

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