Händigkeit

 

[engl. handedness], [KOG], beschreibende Bez. für die funktionelle Asymmetrie im Gebrauch der Hände. Diese kann sich in der Bevorzugung oder in der Leistungsüberlegenheit einer Hand für best. Bewegungsaufgaben zeigen. Bei Beidhandtätigkeiten übernimmt beim Rechtshänder die linke Hand sehr häufig die Haltefunktion (links Nadel halten, rechts einfädeln; links Nagel halten, rechts mit Hammer einschlagen). Linkshändigkeit, die abhängig vom Bestimmungsverfahren bei ca. 10% der Bevölkerung gegeben ist (Steingrüber: H-D-T, Hand-Dominanztest), ist kein Zeichen für körperliche oder psych. Insuffizienz. Kovariationen von Händigkeit mit Persönlichkeitsmerkmalen werden kontrovers diskutiert. Es gibt Personen, Ambidexter genannt, die mit beiden Händen annähernd gleich gute Leistungen (z. B. schreiben) vollbringen können. Mögliche Ursachen von Händigkeit werden vielfältig kontrovers diskutiert. Der überwiegend vorkommenden Rechtshändigkeit entsprechen «Standard»-Werkzeugausformungen (z. B. Schere) und z. T. Tätigkeitsrichtungen. Ein Bsp. für vernetzte Abhängigkeiten von Handgebrauch, Werkzeug, Aufgabe und Arbeitsumfeldgestaltung sei skizziert: Rechtshändiges Schreiben erfolgt mit Federhalter von links nach rechts, weil sonst die Feder ins Papier sticht und die frische Tintenspur verwischt wird. Lichteinfall ist von links günstiger, damit die Schreibhand keinen Schatten auf den Schreibort wirft, was wiederum best. Sitzanordnungen zur Tageslichtquelle erfordert. Linkshänder (oder Rechtshänder, z. B. fürs Nägelschneiden an der rechten Hand) müssen sich im Bedarfsfall eigene Werkzeuge beschaffen. Da insbes. handschriftliches Schreiben üblicherweise rechts erfolgt, wurden und werden Kinder immer noch umtrainiert, was zu erheblichen generalisierten Verhaltensproblemen führen kann. Hilfestellung bei solchen Problemen bieten Selbsthilfegruppen und (schulps.) Beratungsstellen auch über das Internet an (z. B. [www.linkshaenderseite.de]). Kulturabhängig werden best. Praktiken (z. B. Begrüßen, Hygienehandlungen, Essen) jew. einer Hand oder Seite zugewiesen. Dabei kann auch eine generelle neg. Wertung der «linken» Seite erfolgen, was sich dann u. a. auch in sprachlichen Wendungen, (magischen) Vorstellungen, bildlichen Metaphern niederschlägt. Lateralität, Hand, Hemisphärenspezialisierung.

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