Gruppenarbeit

 

[engl. group work], [AO], wird i. Allg. als Oberbegriff für Organisationen mit flacher Managementhierarchie verwendet, wobei kleine, eng zusammenarbeitende Arbeitsgruppen (Teams) von etwa acht bis zehn Mitgliedern zugewiesene Aufgaben weitgehend selbstständig organisieren, bearbeiten und kontrollieren. Ziele sind eine humane Arbeitsgestaltung und Verbesserung der Effizienz und höhere Flexibilität der Gruppen bei der Umstellung auf veränderte oder neue Aufgaben, insb. bei Spezialanfertigungen für kleinere, dynamische Märkte oder bei Einzelfertigung für Kunden mit Sonderwünschen. Wiss. fundierte Methoden zur Analyse und Gestaltung von Arbeitsgruppen und zu Einführung von Teamarbeit in Organisationen beschreiben van Dick et al. (2018).

Gruppenarbeit wird auch als Kurzbezeichnung für teilautonome Arbeitsgruppen verwendet. Historisches Vorbild teilautonomer Arbeitsgruppen ist hier der soziotechnische Systemansatz des Tavistock-Instituts (Trist & Bamforth, 1951). Er ist nach einer Untersuchung der Arbeitsorganisation einer Gruppe von Bergleuten in der engl. Kohleindustrie entstanden. Im Schacht South Yorkshire hatten die Bergleute im Unterschied zu anderen Schächten die mit der Mechanisierung des Kohlebergbaus eingeführte Arbeitsteilung und Auflösung von Arbeitsgruppen vermieden und eine optimale Kombination ihrer traditionellen Gruppenarbeit mit der damals neuen mechanisierten Bergbautechnik gefunden. Die selbstorganisierte Gruppenarbeit ermöglichte eine Verringerung der Arbeitsteilung in der Gruppe und führte zu geringeren Abwesenheitsraten, niedrigeren Unfallrisiken und höheren Leistungen. Nach dem soziotechnischen Systemansatz (soziotechnische Systeme und Systemgestaltung) genügt es nicht, die Arbeitsorganisation in technischer Hinsicht zu optimieren. Das soziale und das technische System sollen gemeinsam mit dem Ziel einer besseren Passung zw. beiden Subsystemen gestaltet werden. Nach Dunckel & Krause (2003) unterscheiden sich erfolgreiche und nicht erfolgreiche teilautonome Gruppen durch größere Identifikation mit der Gruppenarbeit, größere Zufriedenheit mit ihren Vorgesetzten, die sich mitarbeiterorientierter und sozial unterstützender verhalten, größere Zufriedenheit mit den Kollegen in der Gruppe, Wir- und Teamgefühl sowie größere Fähigkeiten zur Lösung von Konflikten.

Referenzen und vertiefende Literatur

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