Gibson, James J.
(1904–1979), [HIS, WA], war ein amerik. Wahrnehmungspsychologe. Er wurde in McConnelsville, Ohio, geb. und studierte an der Princeton University (Promotion über die Reproduktion visuell wahrgenommener Objekte, 1928). Er lehrte ab 1929 am Smith College. 1932 heiratete er die Entwicklungspsychologin Eleanor J. Gibson (geb. Jack). 1942–1946 diente Gibson bei der Air Force, wo er sich u. a. mit der visuellen Wahrnehmung von Flugzeugen befasste. Nach dem Militärdienst kehrte er an das Smith College zurück und lehrte dann von 1949 bis zu seinem Tode an der Cornell University.
Angeregt durch die Auseinandersetzung mit der Gestaltpsychologie begründete Gibson eine – von ihm sog. – ökologische Theorie der Wahrnehmung (Gibson, 1979). Hiermit trug Gibson zur kognitiven Wende in der Ps. bei. Gibson ging von einem explorativ aktiven Organismus aus. Wahrnehmung und Handeln sind danach eng miteinander verflochten. Der Prozess der Wahrnehmung besteht für Gibson in der Suche nach Invarianten in einem kontinuierlichen Reizfluss. Gestaltgesetze, die Gesetzmäßigkeiten in der Organisation der perzeptuellen Eindrücke annehmen, lehnte Gibson ab, somit wurde er gegen Ende seiner Forschertätigkeit zum Kritiker kogn.-psychol. Ansätze.