Gesundheitskompetenz

 

[engl. health literacy], [GES], wird von der WHO als Konstrukt def., das kogn. und soziale Fertigkeiten (skills) umfasst, die die Motivation und Fähigkeiten von Menschen bestimmen sich Informationen, die der Aufrechterhaltung und Förderung von Gesundheit dienen, zu beschaffen, sie zu verstehen und zu nutzen. Nutbeam (2000) differenziert theoriebasiert drei Stufen von Gesundheitskompetenz. Stufe 1: funktionale Gesundheitskompetenz bez. basale kogn. Fähigkeiten grundlegende gesundheitsbezogene Informationen zu verstehen und umzusetzen. Stufe 2: Kommunikative, interaktive Gesundheitskompetenz bez. kogn. und soziale Fähigkeiten, die die aktive soziale Teilhabe ermöglichen. Stufe 3: Kritische Gesundheitskompetenz.: Fähigkeit zur kritischen Reflexion und Auseinandersetzung mit gesundheitsbezogenen Informationen und dem Gesundheitssystem. Auf Basis von Experteneinschätzungen konnten neun Inhaltscluster (Kompetenzaspekte) mittels multidimensionaler Skalierung ermittelt werden (Soellner et al., 2010): (1) die Fähigkeit zu Selbstregulation und Selbstdisziplin; (2) die Fähigkeit zur Wahrnehmung der eigenen Bedürfnisse und Gefühle sowie ein hohes Körperbewusstsein; (3) die Bereitschaft zurVerantwortungsübernahme für die eigene Gesundheit; (4) gesundheitsbezogene Grundfertigkeiten (insbes. Fähigkeit, gesundheitsrelevante Texte lesen und verstehen zu können (literacy) und gesundheitsrelevante math. Aufgabenstellungen lösen zu können (numeracy); (5) die Fähigkeit, gesundheitsrelevante Informationen interpretieren und nutzen zu können (inkl. med.-biol. Grundwissen); (6) die Fähigkeit, sich gesundheitsrelevante Informationen beschaffen zu können; (7) die Fähigkeit, innerhalb des Gesundheitssystems navigieren und handeln zu können, sowie über das dazu notwendige Systemwissen zu verfügen; (8) die Fähigkeit zur Kommunikation und Kooperation bzgl. gesundheitsrelevanter Inhalte; (9) förderliche Persönlichkeitseigenschaften. Soellner et al (2010, 210) def. auf die Basis: «Gesundheitskompetenz wird ...als ein Netz aus grundlegenden Fertigkeiten (literacy/numeracy), Handlungskompetenz, Wissen und Motivation verstanden. Handlungskompetenz kann in die vier Kompetenzbereiche (1) Navigieren und Handeln im Gesundheitssystem, (2) Kommunikation und Kooperation, (3) Informationsbeschaffung und -verarbeitung sowie (4) Selbstwahrnehmung und Selbstregulation unterteilt werden.» Kompetenz.

Referenzen und vertiefende Literatur

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