Gehemmtheit

 

[engl. inhibition], [EW, PER],  Ggs. Ungehemmtheit; Tendenz zur Hemmung spontaner Reaktionen überwiegend in sozialen Situationen. Gehemmtheit ist ein Merkmal des Temperaments und im Fünf-Faktoren-Modell gekennzeichnet durch Introversion und Neurotizismus. Nach der Reinforcement Sensitivity Theory von Gray (1972; Persönlichkeit, neurowissenschaftliche Ansätze) beruhen interindiv. Unterschiede in Gehemmtheit auf der Stärke des Behavioral Inhibition System (BIS), das eine Verhaltenshemmung in unbekannten Situationen und bei der Erwartung von Bestrafung oder frustrierender Nichtbelohnung bedinge. Kagan et al. (1984) bez. Gehemmtheit bei Kleinkindern in unbekannten Situationen als behavioral inhibition to the unfamiliar. Asendorpf (1989, 1990) verknüpfte die Konzepte von Gray und Kagan zu einem Zweifaktorenmodell der Gehemmtheit bei Kindern und Erwachsenen, wonach Gehemmtheit auf einem starken BIS, aber auch auf häufiger Ablehnung oder Ignorierung durch wichtige Bezugspersonen (Eltern, Gleichaltrige) beruht, und konnte dies in der LOGIK-Studie bestätigen. Die Stabilität von Gehemmtheit zw. Kindheit und Erwachsenenalter ist vgl.weise gering bedingt durch Erfahrungen von Ablehnung oder Ignorierung durch Gleichaltrige im Jugendalter (Asendorpf et al., 2008).

Referenzen und vertiefende Literatur

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