Gedächtnis, transaktives

 

[engl. transactive memory; lat. transigere vollführen], [AO, KOG, SOZ], das transaktive Gedächtnis ist in einer Gruppe oder einem Team das Metawissen eines jeden Gruppenmitgliedes über das eigene Objektwissen und über das Objektwissen der jew. anderen Gruppenmitglieder. Das ursprünglich in Familien und Paaren untersuchte transaktive Gedächtnis wurde später auf Teams, Gruppen und Organisationen ausgeweitet. Das transaktive Gedächtnis entsteht u. a. durch soziale Wahrnehmung und soziale Interaktion: Informationen über eine andere Person werden in einer Situation verbal wie nonverbal aufgenommen, zu einer kogn. Repräsentation enkodiert, im Gedächtnis gespeichert und bei Bedarf abgerufen. Zentraler Bezugspunkt stellt dabei die Kommunikation zw. den Gruppenmitgliedern dar, die ihre gespeicherten Informationen austauschen und teilen. Über das dann entstehende transaktive Wissenssystem haben die Gruppenmitglieder nicht nur Zugriff auf die eigenen Gedächtnisinhalte, sondern auch auf die Gedächtnisinhalte ihrer Gruppenmitglieder, die somit als externe Speicher dienen. Für die Entstehung des transaktiven Gedächtnisses ist Zeit eine wesentliche Voraussetzung, da nur bei Kooperationen über einen längeren Zeitraum Wissen über die Expertise des anderen entstehen kann.

Referenzen und vertiefende Literatur

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