Fantasierealisierung, Theorie der

 

[engl. fantasy realization theory], Fantasie, [EM, KOG], erklärt, wie Zukunftsdenken in Form von Fantasien oder Tagträumen für Anstrengung und Erfolg bei der Zielerreichung nutzbar gemacht werden kann. Demnach führt die Selbstregulationsstrategie (Selbstregulation, Informationsverarbeitung) der mentalen Kontrastierung einer erwünschten Zukunft (z. B. eine gute Note zu bekommen) mit Hindernissen der gegenwärtigen Realität (z. B. sich ablenken lassen) zu einer effektiven Zielverfolgung: Personen binden sich bes. stark an ein Ziel, wenn sie hohe Erfolgserwartungen haben, das Hindernis zu überwinden und die erwünschte Zukunft realisieren zu können; sie lösen sich jedoch von ihrem Ziel ab, wenn sie niedrige Erwartungen haben. Das Schwelgen über eine erwünschte Zukunft, Grübeln über die gegenwärtige Realität sowie die reverse Kontrastierung von Realität und Zukunft führen dagegen zu einer unveränderten und moderaten Zielbindung, unabhängig von den Erwartungen.

Mentale Kontrastierung ist eine bewusste Problemlösestrategie, die über nicht bewusste Prozesse das Setzen, Verfolgen und Ablösen von Zielen auslöst. Dabei handelt es sich um motivationale Prozesse (z. B. Energetisierung und Planen) und um kogn. Prozesse (z. B. mentale Verbindungen zw. Zukunft und Realität sowie zw. der Realität und den instrumentellen Mitteln zum Realisieren der Zukunft). Mentale Kontrastierung geht mit Aktivität in Hirnregionen einher, die für die Handlungsvorbereitung, Aufrechterhaltung von Intentionen, bildliche Vorstellung, sowie Arbeits- und episodisches Gedächtnis verantwortlich sind. Kontextfaktoren wie z. B. Stimmung beeinflussen die spontane Generierung von mentaler Kontrastierung: Personen neigen in trauriger Stimmung mehr als in fröhlicher oder neutraler Stimmung zur mentalen Kontrastierung, vermutlich weil eine traurige Stimmung Problemlöseaktivitäten anregt. Die mentale Kontrastierung wird alleine oder in Kombination mit Implementierungsintentionen als kosten- und zeiteffektive metakognitive Intervention zur Verhaltensänderung in vielen Bereichen eingesetzt (z. B. im gesundheitlichen, schulischen oder beruflichen Bereich).

Referenzen und vertiefende Literatur

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