Familienlebenszyklus

 

[engl. family life cycle], [EW, SOZ, WIR], beschreibt traditionell eine systematische Sequenz von Familienkonstellationen. Frühe Modelle des Familienlebenszyklus postulierten eine lineare Abfolge von Phasen, orientiert an traditionellen Familienformen (z. B. Heirat, Geburt der Kinder). Modernisierte Modelle betonen die Vielfalt an Lebensentwürfen (z. B. Singles, Patchwork-Familie, Regenbogenfamilie) sowie die Möglichkeit nicht linearer Abfolgen (z. B. Wiederverheiratung). Damit verändert sich auch die Terminologie von Phasen hin zu Kategorien, von Familienlebenszyklus zu Haushaltslebenszyklus oder Lebensverlauf. Die unterschiedlichen Konstellationen werden entlang von Dimensionen wie Alter, Beziehungsstatus (z. B. alleinlebend vs. verheiratet), Vorhandensein von Kindern im Haushalt (z. B. «full nest» vs. «empty nest») und deren Alter differenziert. Ereignisse (z. B. Heirat, Scheidung, Auszug der Kinder) werden als Auslöser für Übergänge zw. Konstellationen gesehen. Psychol. relevant sind dabei Veränderungen in den Rollen (z. B. Elternrollen, Geschlechtsrollen) und den spezif. Anpassungsleistungen (Ablösung, Lebensereignisse, kritische). Für die Familienps. ist der Familienlebenszyklus hinsichtlich Familienentwicklungsaufgaben und Beziehungszufriedenheit (Modell ehelicher Stabilität) relevant. Während frühere Querschnittsdaten einen u-förmigen Verlauf der Zufriedenheit über die Dauer einer Partnerschaft nahelegten, zeigen neuere Längsschnittsdaten eher linear abnehmende Verläufe (Van Laningham et al., 2001). Für die Wirtschaftsps. ist der Familienlebenszyklus hinsichtlich Marktsegmetierung  relevant, da Art und Höhe der Ausgaben (etwa für Haushaltsprodukte oder Versicherungen) deutlich mit Kategorien des F. variieren (z. B. Du et al., 2006).

Referenzen und vertiefende Literatur

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