Familienentwicklungsaufgaben

 

[engl. family developmental tasks], [EW, SOZ], werden i. R. der Familienentwicklungstheorie analog zu Entwicklungsaufgaben des Individuums als Anpassungserfordernisse gesehen, die sich im Zuge von Übergängen im Familienzyklus ergeben, um der jew. neu entstehenden Situation gerecht zu werden, und nicht nur einzelne Familienmitglieder, sondern auch die Familie als Gesamt betreffen. Zumeist werden – als i. d. S. bedeutsam – Übergänge festgemacht an einer Veränderung der Anzahl der Familienmitglieder (z. B. Geburt eines Kindes, Tod eines Familienmitglieds) sowie an indiv. Übergängen des ältesten Kindes von Tragweite für die Familie (z. B. Einschulung, Auszug aus dem Elternhaus). Familienentwicklungsaufgaben sollen Entwicklungen auf indiv. und familialer Ebene anstoßen, können aber auch bei Überlastung der Bewältigungskapazitäten zu Krisen mit entspr. Konsequenzen führen. Der normative Charakter des Konzepts und seine teilweise Bindung an ein epochetypisches Familienideal blieben trotz aktualisierten Ergänzungen und Neuformulierungen Gegenstand von Kritik, da es nur eingeschränkt Raum für die Diversität von Familienformen und ihrer Entwicklung lässt. Dennoch ist es weiterhin ein wichtiger Bezugspunkt als Suchraum und Interpretationsrahmen in der familienpsychol. Forschung wie auch im praktischen Feld etwa der Familienberatung.

Referenzen und vertiefende Literatur

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