Fälschung eines erwünschten Eindrucks

[engl. faking good], [DIA, PER], eine v. a. in der Persönlichkeitsdiagnostik übliche Bez., um das Ziel von Fälschung(-sverhaltens) näher zu beschreiben. Menschen haben häufig eine gewisse Vorstellung davon, was in einer gegebenen Situation als erwünscht zu verstehen ist (Eindruckssteuerung). Im Einstellungsinterview oder -test könnten sie dementspr. versuchen, sich in dieser Weise darzustellen – je nach Stellenprofil bspw. als bes. gewissenhaft, selbstsicher oder extravertiert. Fälschung eines erwünschten Eindrucks kann aber auch in vielen anderen Situationen eine Rolle spielen (z. B. beim Auftritt in sozialen Netzwerken oder in Begutachtungssituationen unterschiedlicher Art).

Nicht gleichzusetzen ist Fälschung eines erwünschten Eindrucks mit dem v. a. in der Forschung genutzten Begriff der Fälschung in Richtung hoher Testwerte, da Fälschung eines erwünschten Eindrucks je nach Skala bzw. Test entweder der Fälschung in Richtung hoher oder aber niedriger Testwerte entspricht. So können etwa sowohl hohe Testwerte in Gewissenhaftigkeit als auch niedrige Testwerte in emotionaler Labilität als erwünscht angesehen werden. Bezieht man die Bez. Fälschung eines erwünschten Eindrucks auf die v. a. im klin. Kontext genutzten Begriffe der Simulation, Aggravation und Dissimulation, so entspricht Fälschung eines erwünschten Eindrucks i. d. R. der Dissimulation, da ein Verbergen von Symptomen, Krankheiten oder Schwächen in den meisten Fällen dem erwünschten Eindruck entspricht (z. B. nicht depressiv, nicht substanzabhängig). Doch auch hier gibt es mögliche Ausnahmen, nämlich dann wenn die Symptome, Krankheiten oder Schwächen als erwünscht betrachtet werden. Gegenpol zur Fälschung eines erwünschten Eindrucks ist die Fälschung eines unerwünschten Eindrucks (faking bad).