Facial Action Coding System (FACS)

[EM], das FACS von Ekman & Friesen (1978) ist ein umfassendes Kategoriensystem, das alle visuell unterscheidbaren Gesichtsbewegungen erfasst. Die Beobachtungseinheit ist die Action Unit (AU), die aus der Bestimmung der Muskeln, die unabhängig voneinander innerviert werden können, resultiert. Die Kennzeichnung der ActionUnits erfolgt durch ein System von Nummern, die keine suggestiven Implikationen wie «freundliches Lächeln» oder «Kummerfalten» u. ä. verbalsprachlichen Benennungen haben, wie sie in anderen Systemen verwendet werden. Da die Def. der ActionUnits auf Begriffen der funktionellen Anatomie basiert, kann das Verfahren bei Individuen mit ganz unterschiedlicher Physiognomie (Physiognomik) angewendet werden. Mit FACS können Fotografien oder Videoaufnahmen von Gesichtern codiert werden. Für die Codierung von Videoaufnahmen wird das Band zunächst in Realzeit abgespielt, bis eine mimische Bewegung erkennbar ist. Danach wird das Band im Slow-Motion-Betrieb mehrmals vor- und zurückgespielt, um die Bewegung genauer zu analysieren. Zur Codierung gehört die Bestimmung der vorliegenden AU oder AU-Kombination, die Angabe, ob eine ActionUnit einseitig oder auf beiden Seiten vorliegt, sowie die Angabe des Anfangs- und Endzeitpunktes, der anhand eines ins Bild eingespielten Zeitsignals auf 4/100 genau bestimmt wird (bei 25 Bildern pro Sekunde für PAL). Bei einzelnen ActionUnits werden auch 5 Intensitätsgrade (a-e) codiert. Mit diesen Codierschritten kann in einer Feinanalyse prinzipiell die zeitliche Organisation eines Kontraktionsmusters hinsichtlich Aufbau, Höhepunkt und Ausklingen beschrieben werden. Mimikanalyse.