Evaluation

 

[engl. evaluation; lat. valere stark/wert sein], [FSE], beschreibt die systematische Untersuchung von Gegenständen oder Sachverhalten (z. B. Produkte, Objekte, Maßnahmen, Dienstleistungen oder Projekte) mit dem Ziel einer Bewertung. Die erzielten Ergebnisse, Schlussfolgerungen oder Empfehlungen müssen dabei nachvollziehbar auf empirisch gewonnenen qual. bzw. quant. Daten beruhen. Gegenüber einer alltäglichen Bewertung grenzt sich Evaluation durch die explizite Verwendung sozialwiss. Forschungsmethoden (empirische Sozialforschung) ab. Evaluation ist ein interdisziplinäres Forschungsfeld, in dem neben Psychologen z. B. auch Erziehungs-, Wirtschafts- und Politikwissenschaftler tätig sind. Seit den Anfängen der Evaluationsforschung in den 1960er-Jahren ist eine stetige Zunahme an Evaluationsansätzen oder Evaluationsmodellen festzustellen.

Einige der bekanntesten Unterscheidungen sind die formative Evaluation und die summative Evaluation, die externe Evaluation oder interne Evaluation. Evaluationsschwerpunkte können die Bewertung des Programmkonzepts (Entspricht das Programm dem wiss. Erkenntnisstand?), der Implementierung (Wird das Programm wie geplant durchgeführt?) oder der Wirksamkeit (Ist das Programm effektiv?) eines Evaluationsgegenstandes sein. Im Vergleich zur Grundlagenforschung befasst sich die Evaluationsforschung nicht mit der Entwicklung sondern der Bewertung und Optimierung von Sachverhalten. Dabei werden unterschiedliche Evaluationskriterien eingesetzt, wie etwa die Effektivität, Effizienz (Evaluation, ökonomische), Akzeptanz oder Nachhaltigkeit. Evaluationen sind dem Prinzip der Nützlichkeit verpflichtet und können verschiedene Funktionen haben: Zum einen sollen Erkenntnisse über die Eigenschaften und Wirkungen von Evaluationsgegenständen gewonnen werden (Erkenntnisfunktion). Weiterhin werden Evaluationen auch mit dem Ziel durchgeführt, den Austausch der versch. Beteiligten über den Evaluationsgegenstand zu fördern (Lern- und Dialogfunktion). Eine weitere Funktion stellt die zielgerichtete Verbesserung des zu evaluierenden Sachverhaltes dar (Optimierungsfunktion). Häufig steht auch der Beitrag zu einer Entscheidung zw. zwei Alternativen im Vordergrund (Entscheidungsfunktion). Evaluationen werden auch im Zusammenhang mit der Legitimierung z. B. öffentlicher Maßnahmen (Legitimationsfunktion) durchgeführt, um eine sachgerechte Verwendung öffentlicher Mittel zu kontrollieren.

Eine weitere Aufgabe der Evaluationsforschung ist die Entwicklung und Prüfung von sog. Programmtheorien zur Wirkungsweise der zu evaluierenden Maßnahme. Evaluationen durchlaufen eine Abfolge von Evaluationsphasen (Evaluation, Phasen der), in denen jew. unterschiedliche Aufgaben bearbeitet werden. Von der Auftragsklärung und der Identifikation der Stakeholder über die Untersuchungsplanung, Datenerhebung und -auswertung bis zur Ergebnisrückmeldung und Einleitung der Ergebnisverwendung. Die qualifizierte Durchführung von Evaluation erfordert über wiss. und methodologische Kompetenzen hinaus spezif. Kenntnisse in Theorie und Geschichte der Evaluation, Sozial- und Selbst-Kompetenzen, die v. a. in der Phase der Auftragsklärung und Ergebnisverwertung wichtig sind, aber auch Organisation- und Feldkenntnisse der spezif. Evaluationsgegenstände. Eine hohe Praxiserfahrung in Evaluation wird ebenso vorausgesetzt. Evaluationen lassen sich hinsichtlich der Güte ihrer Durchführung an eigens entwickelten wiss. Standards der Evaluation (Evaluation, Standards der) beurteilen. Diese umfassen Nützlichkeit, Durchführbarkeit, Fairness und Genauigkeit. Evaluation komplexer Interventionen, Kirkpatrik-Modell, Trainingsevaluation.

Referenzen und vertiefende Literatur

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