Erikson, Erik H.

 

(1902−1994), [HIS, EW, KLI], Erik Homburger Erikson wurde in Frankfurt geboren. Seine Mutter war Dänin, mit elf Jahren wurde er von dem Kinderarzt Teodor Homburger adoptiert. Homburger begann eine künstlerische Ausbildung, lernte in Wien die Psychoanalyse kennen und absolvierte eine Lehranalyse bei Anna Freud. In Wien absolvierte er ebenfalls eine päd. Ausbildung nach Maria Montessori, sodass er als Kinderanalytiker arbeiten konnte. 1933 emigrierte Homburger in die USA, nahm den Nachnamen Erikson an und behielt seinen bisherigen Nachnamen als zweiten Vornamen. Erikson praktizierte als Kinderanalytiker und bekam Stellen an Hochschulen, wo er therap. arbeiten und ausbilden konnte, ohne über einen akademischen Abschluss zu verfügen. Er verfolgte auch kulturanthropologische Interessen. 1950 erschien Eriksons Hauptwerk über Kindheit und Gesellschaft, in dem er seinen Ansatz der psychosozialen Entwicklung darstellte, der in Erweiterung der Psychoanalyse Freuds die Entwicklung der Ich-Identität einbezog (Entwicklung, psychosozialer Ansatz nach Erikson). Erikson stellte acht Stufen der Entwicklung dar, wobei jede Stufe ihre Krise und Lösung beinhalte (Identitätskrise). Die Stufe des Säuglingsalters z. B. sei gekennzeichnet durch Urvertrauen vs. Urmisstrauen. Psychoth. müsse nach Erikson bei den Abweichungen von der Normalentwicklung ansetzen. In biographischen Arbeiten zu Martin Luther und Mahatma Gandhi hat Erickson seinen tiefenpsychol. Ansatz zur Anwendung gebracht und so zur psychoanalytisch fundierten Interpretation historischer Vorgänge und damit zur sog. Psychohistorie [engl. psychohistory] angeregt.

Referenzen und vertiefende Literatur

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